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Re: Verbreitung von WWW-Seiten



Hallo und Guten Tag,

Jens-Peter Grell schrieb:

> ... hat mir gerade ein Kollege einen vermutlich fuer Sie nuetzlichen
> Artikel aus der Computer Zeitung Nr 18 / 30. April 1998, S. 8 ueber
> Tools reingereicht, die Ihnen die Anmeldung bei bis zu 1100
> Suchdiensten z.T. in Minutenschnelle erledigen. URLs (aber auch
> Preise zwischen 50 und 130 Dollar) koennen Sie dem Artikel
> entnehmen.

nur kurz (ueber das Thema kann man stundenlang 
fachsimpeln). 

es gibt drei Moeglichkeiten der Anmeldung: 

1. Anmeldung per Hand, wobei einzelne Suchmaschinen
die Eingabe jeder einzelnen Seite verlangen. Eine 
langwierige Aufgabe fuer Tage, an denen man seine 
Zeit wirklich nicht besser verschwenden kann. Vor 
allem dann, wenn man _alle_ Suchmaschinen und 
Verzeichnisse abklappert. 

2. Benutzung von Software, die den Eintrag vom eigenen
Rechner aus durchfuehrt. Beispiele fuer Windows und
Mac findet man bei Tucows unter *Web Promotion Tools* 
http://tucows.netsurf.de/ 
Das kann eine gewisse Hilfe sein, aber bei deutschen 
Suchmaschinen wird man haeufig Pech haben. 

3. Benutzung von Promotion-Services, die kostenlos
oder gegen horrende Summen die Arbeit abnehmen. 
Meine Erfahrungen mit solchen Diensten sind 
stark durchwachsen. 

Alle drei Moeglichkeiten haben einen entscheidenden
Nachteil: Verzeichnisse werden fast ueberhaupt nicht
beruecksichtigt. Der einzige Service, der zumindest
einen Teil der Verzeichnisse mitbedient, ist der von 
Klaus Schallhorn, der auch die Suchmaschine 
Intersearch entwickelt hat. Um diesen Dienst anzubieten 
hat er in wochenlanger Arbeit die Verzeichnisbaeume 
der Directories rekonstruiert und man kann bei der 
Registration in mehreren Pulldown-Menues die 
(hoffentlich) richtige Kategorie eintragen. Auch wenn 
das jetzt Werbung ist (ja, wir kennen uns recht gut), 
empfehle ich seinen Dienst. http://www.kso.co.uk/

Aber von all dem abgesehen sind solche Dienste 
eigentlich eher etwas fuer kommerzielle Anbieter,
die moeglichst viele (qualifizierte und unqualifizierte)
Besucher haben wollen. Bei einem Angebot aus dem
wissenschaftlichen Umfeld wuerde ich Kosten und
Nutzen staerker abwaegen wollen. D.h., ich wuerde 
die Seite(n) bei den gaengigen internationalen und
vor allem nationalen Suchmaschinen und Verzeichnissen
per Hand eintragen. Vielleicht kann man diese Eintragung 
bei einem erneuten Besuch wiederholen. Das reicht. 

Bei einem sehr speziellen Angebot wuerde ich mir eine 
Liste vergleichbarer Sites besorgen und - wie schon 
einmal geschrieben wurde - nach Linklisten suchen, in 
denen diese Seiten zu finden sind. In einem zweiten 
Schritt kann man dann ein hoefliches (Muster-) 
Anschreiben an den oder die Verantwortliche(n)
schicken und um Aufnahme bitten. Das ist gar nicht 
so viel Arbeit und kann sogar Spass machen, denn 
man lernt oft nette Menschen dabei kennen. 
z.B. http://www.fireball.de/ 
Eingabe: link:URL (ohne Leerstellen und ohne http://)

Eine weitere Moeglichkeit besteht darin, die Seiten
in oeffentlichen Listen vorzustellen. Solange das
Informationsangebot zur Themenstellung der Liste 
passt, wird niemand boese sein. Vor allem dann 
nicht, wenn man sich selbst bei der Gelegenheit 
auch vorstellt. Vielleicht will einer der Listenteilnehmer 
dann auch auf diesen Seiten erwaehnt werden :o)
Listen findet man bei Liszt, DejaNews, Lisde etc.
http://www.liszt.com/
http://www.dejanews.com/
http://www.lisde.de/

Eine weitere Moeglichkeit koennen Ankuendigungslisten
sein. Mir ist z.B. schon oefter aufgefallen, dass der 
Springer-Verlag regen Gebrauch von NewJour macht.
Und nicht immer sind NewJour-Eintraege wirklich
*New Journals*.
http://gort.ucsd.edu/newjour/

Es kann im uebrigen auch nicht schaden, elektronischen
Magazinen eine kleine Pressemitteilung zu schicken. 
Kurz und buendig kommt immer gut an und falls Sie 
moralische Bedenken haben: Pressemitteilungen duerfen
auch von oeff.-rechtl. Einrichtungen verschickt werden.
Journalisten, die keine Pressemitteilungen erhalten
wollen, sind keine. 

Ich persoenlich freue mich immer ueber einen Tip, 
bei dem es _nicht_ um einen neuen Internet Provider mit
*sagenhaft guenstigen Preisen* oder um ein neues
Angebot der Humbug-Muelleimer-Versicherungsagentur
in Buxtehude geht. 

Noch ein letzter (banaler) Tip: Es ist immer schoen,
wenn man in einer aussagekraeftigen Signature
auch einen URL findet. Und wenn das Briefpapier
mal ausgegangen ist, hat die Universitaetsbuecherei
sicher auch nichts gegen die Einbindung eines URL
im Briefkopf. 

Was ich jetzt beschrieben habe, ist eine Art
Schmalspur-Promotion, ueber die echte Fachleute
nur mit dem Kopf schuetteln. Vor allem wenn sie
selbst mit der Web-Promotion ihr Geld verdienen
(wollen).

Aber ich gebe zu bedenken, dass ein professionelles 
Vorgehen unter Zuhilfenahme kostenpflichtiger 
Services nur dann wirklich sinnvoll ist, wenn man 
sein Informationsangebot suchmaschinengerecht
aufbereitet. Dazu muss man wiederum wissen,
dass Suchmaschinen keine statischen Gebilde 
sind und die relevanten Kriterien sich staendig
aendern. Bei dem minimalistischen Vorgehen 
reicht es m.E. aus, im Text solche Ausdruecke 
zu verwenden, die das Angebot am besten 
beschreiben. Es lohnt sich auch, auf die Suche 
nach Synonymen zu gehen. Viel sinnvoller als
ein allumfassender Suchmaschineneintrag ist es,
sich in die Rolle des Suchendenden zu versetzen
und die wichtigsten potentiellen Suchbegriffe im
Text zu verwenden.

Beste Gruesse

Wolfgang Bleh

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