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Re: Auskunftsschalter



Heinz Marloth wrote:
> 
>   Rainer Poerzgen Rainer schrieb:
> > >...
> > >erkennt man einen guten bibliothekar daran,
> > >dass er am auskunftsschalter erklaeren kann, was wissenschaft ist.
> >
> > Was bitte ist ein Auskunftsschalter?
> > Natuerlich weiss ich das. Meine Frage soll deutlich machen, dass sich
> > hinter Begriffen bestimmte Vorstellungen verbergen. Man denke bitte an das
> > beruehmte Tucholsky-Zitat (hier aus dem Gedaechtnis zitiert): der Traum
> > eines Deutschen ist es, hinter einem Schalter zu sitzen, sein Schicksal,
> > davor zu stehen. Nach meiner Erfahrung entspricht ein solcher Ausdruck
> > nicht mehr dem Selbstverstaendnis einer Bibliothekarin oder eines
> > Bibliothekars, die/der Informationen weitergibt ... meinetwegen auch
> > Auskunfte erteilt, dabei aber eben nicht mehr hinter einem Schalter thront!
> > Informationstaetigkeit in Bibliotheken ist heute eher auf Ueberwindung von
> > Distanz angelegt. Ein wenig hat sich ja doch geaendert in den letzten
> > Jahrzehnten.
> > Rainer Poerzgen
> 
> Lieber Rainer Poerzgen,
> ihre meinung ehrt sie, und auf einen teil der bibliothekarInnen trifft
> sie durchaus auch zu.
> aber ganz so schnell koennen die bibliothekarInnen den alten adam denn
> doch nicht verleugnen, nachdem ihnen jahrzehntelang eingetrichtert worden
> ist, die vornehmste aufgabe von bibliothekarInnen sei, die benutzer von
> den buechern fernzuhalten. und es ist erst kuerzlich geschehen, dass
> konrad umlauf die oeffentlichen buechereien !"volksbespassungsanstalten"
> genannt hat. das deutet nicht auf verringerung der distanz, sondern eher
> auf clownerien hin - zum nachteil der oeffentlichen buechereien.
> mfg   H.M.
> --
> Heinz Marloth, Seehofstrasse  15, D-60594 Frankfurt am Main, Germany
> Telefon: 069 - 61 23 94       eMail: marloth _at__ t-online.de
> ~~
> Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut,
> findet leicht zum Buch.
> [ Peter Brueckner ]
Lieber Herr Marloth,
ich weiss ja nicht, was Ihnen jahrzentelang eingetrichtert worden ist,
aber uns hat man in der Fh Stuttgart genau das Gegenteil gesagt. Das
Motto unserer Professoren war, dass wir auf jeden Fall nie vergessen
sollten, dass die Bibliothek ein Dienstleistungsunternehmen ist in den
Teilen, in denen sie mit Benutzern zu tun hat. Und ich bin nun auch
schon seit 5 Jahren "im Geschäft", also von wegen Benutzer als
Störenfriede ansehen; das ist doch alles Schnee von gestern.

Gehen Sie mal wieder in eine Bibliothek und schauen Sie selbst, ob Ihre
teils doch sehr antiquiert anmutenden Thesen noch alle stimmen! 

Mit freundlichen Grüssen
(auch wenn ich mir bei Ihren Ansichten meistens die Haare raufe)

Katrin Siebler
Bibliothek des Juristischen Seminars Uni Heidelberg



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