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Re: Datenbanken im Internet (Re: Internetadressen von Hosts)



Herr  Simon-Ritz schrieb u.a.:

> Im Hinblick auf die kostenpflichtigen Hosts
> haette ich die Frage, ob sich auf diesem Sektor nicht schon seit einigen
> Jahren eine Veraenderung abzeichnet (Zunahme "privater" Recherchen zu Lasten
> von bibliotheksgestuetzten Anfragen). Kann da jemand eine stichhaltige
> Auskunft geben?

   Wenn da gemeint ist, ob die Faelle wo "Endnutzer", "Kunden",
"Leser" inzwischen Datenbankrecherchen selber durchfuehren, 
die frueher im Auftrag der Informationsheischenden durch
Leute aus den Bibliotheken bzw. Informationsvermittlungs-
stellen durchgefuehrt worden waeren: Soweit ich's fuer den
beschraenkten Bereich der Max-Planck-Gesellschaft beant-
worten kann: Ja, das stimmt: Ueber Pauschalvertraege ver-
suchen wir fuer "populaerere" Datenbanken den Endnutzern
die Moeglichkeit zum Selberrecherchieren zu geben. Und
die Moeglichkeit wird (m.E.: erfreulicherweise) reichlich
genutzt. Und fuer "spezielleres" gibt es in den Instituten
durchaus auch einige "selbersuchbare" Datenbanken auf CD ... .
   *Aber* ich wuerde nicht sagen, dass das eine Ent-
wicklung "zu Lasten" der Bibliotheken und Informationsver-
mittlungsstellen waere: Zum einen werden die Nutzer darauf
hingewiesen, dass es sich *sehr* empfiehlt, fuer komplexere,
schwierigere, Recherchen und solche bei denen Vollstaendigkeit
und Korrektheit der Ergebnisse wichtig ist, die Dienste
professioneller Rechercheure zu nutzen, und dass ihnen die
Dienste dieser Rechercheure trotz der Selbersuchmoeglichkeiten
weiterhin zur Verfuegung stehen. Und diese Dienstleistungen
werden auch weiterhin genutzt. Zudem haben die "Profirecher-
cheure" mit Schulungen von Selbersuchern gerade dadurch dass
das Selbersuchen zunimmt deutlich mehr "zu tun" als vorher.
   Also: Selbersuchen geht, bei den Profirechercheuren landen
weniger "Routinesachen" und die Nutzer (zumindest einige) be-
kommen durch die Schulungen+Selbersucherfahrungen besseren
Einblick als frueher in Strukturen und Moeglichkeiten 
(zumindest einiger) Datenbanken und koennen so besser
einschaetzen was geht und was nicht und so z.T. auch Fragen
besser formulieren. Kann sein, dass ich naiv bin, aber ich
halte das fuer keine bedrohliche, sondern fuer eine positive
Entwicklung.

   Mit freundlichen Gruessen (Himmel vor dem Fenster
diesig hellblau)

Heinrich C. Kuhn

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!   Dr. Heinrich C. Kuhn   (coordinator libraries &c.)
!   Max-Planck-Gesellschaft / Generalverwaltung VIIIb3
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