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Re: Ganztagsschulen



Walther Umstaetter schrieb:

> Nachdem z.Z. gern und viel über Ganztagsschulen gesprochen wird,
> würde ich im INETBIB gern die Frage aufwerfen,
> ob es in Deutschland nicht besser wäre, anstelle eines massiven personellen
> Ausbaus der Schulen, einen Ausbau der Bibliotheken bzw. den
> Aufbau von Schulbibliotheken mit ausreichend PCs, CD-ROMs,
> Internetanschlüssen und natürlich mit Büchern und Zeitschriften anzustreben.
Deutschland investiert, wie die PISA-Studie ins Bewusstsein der
Bevoelkerung gerufen hat, unangemessen wenig Mittel in die Bildung.
Eine bessere Ausstattung der Schulen ist unabdingbar notwendig, eine
bessere Ausstattung der Bibliotheken wird nur von diesen gefordert.

> Es würde aus meiner Sicht Jugendlichen mehr Medienkompetenz,
> mehr selbständiges Lernen und mehr eigengestalterischen Freiraum verschaffen.
Das sehen auch Andere so: *Es hat sich gezeigt, dass Lernende eine
höhere Kompetenz beim Lesen, Schreiben, Lernen und Problemlösen sowie
bei der Informations- und Kommunikationstechnologie erwerben, wenn
Lehrende aus Bibliotheken und Schulen zusammenarbeiten.* (UNESCO:
Manifest für Schulbibliotheken. The Hague: IFLA, 2001. =
<http://www.bdb-dachverband.de/seiten/publik-vortr/SMT_dt.pdf>
[Stand: 22. Okt. 2001] S. 3)

Gluecklicherweise ist die Vermittlung von Informationskompetenz von
Bibliotheken in den letzten Jahren verstaerkt thematisiert worden,
vgl. agIK-Plattform
http://www.agik.net/index.php

> Der hohe Bedarf an vergleichsweise billigen (d.h. nicht preiswerten) und damit
> eher preisungünstigen Laptops (Mangel an Leistung, Verluste beim Transport, durch
> Diebstahl etc.) für jeden Schüler, wie es Bildungsministerin Buhlmann anstrebt,
> würde sich volkswirtschaftlich
der Vorschlag ist bestimmt betriebswirtschaftlich interessant - fuer
bestimmte Betriebe

> erheblich vermindern und die allgemeine
> Bevölkerung könnte an einer steigenden Medienkompetenz ebenfalls teilhaben,
> da man die Erziehung von Kindern und Jugendlichen grundsätzlich nicht von einer
> Fortbildung der Erwachsenen abkoppeln darf.
> Ich denke hier in erster Linie an die hohe Zahl von Arbeitslosen,
> denen ein Zugang zu den Digitalen Medien nicht selten fehlt.
Bibliotheken sollten verstaerkt Kooperationen eingehen mit
Bildungstraegern, Firmen, privaten Interessenten zur Vermittlung von
Informationskompetenz fuer lebenslanges Lernen - Kooperationsmodell
siehe
http://www.lik-online.de/html/koop-modell.html

Je besser die Angebote und die Einbindung, desto groesser ist die
Chance, auch bei Mittelzuweisung bedacht zu werden. Politische Arbeit
ist zur Durchsetzung der Interessen genauso wichtig wie die
konzeptionelle und die praktische.

Herzliche Gruesse
Detlev Dannenberg

LIK-Spruch des Tages:
*Let's Netz!* (DD in Augsburg)


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Detlev Dannenberg - Tel.: 040 42848 2362 oder 2369
hochschule fuer angewandte wissenschaften hamburg
Fachbereich Bibliothek und Information
- Bibliothek -
Grindelhof 30
20146 Hamburg


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