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Re: STA-Sitzung 5. Juni 2002: Protokollentwurf



[Mail geht an Inetbib und RAK-List]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

da sich vermutlich nicht jeder durch das umfangreiche Protokoll ackern
moechte, stelle ich einige mir besonders wichtig erscheinende Punkte zur
letzten Sitzung des Standardisierungsausschusses kommentierend zusammen:

1. Zum Beschluss vom 6. Dezember:

Als Reaktion auf den Nikolausbeschluss gab es bekanntlich zahllose,
ueberwiegend kritische Stellungnahmen und Beitraege von Gremien und
einzelnen Personen sowie die Eversberg'sche Online-Umfrage. Auf den Verlauf
der Sitzung scheint dies jedoch so gut wie keine Auswirkungen gehabt zu
haben. So stellte Frau Goempel die Augsburger Veranstaltung mit Verweis auf
die hohe Teilnehmerzahl uneingeschraenkt positiv dar, ebenso den Boom der
RAK-List (TOP 3). Die an beiden Stellen besonders heftig geaeusserte Kritik
wird nicht erwaehnt. Nur mit Muehe konnte Herr Geisselmann durchsetzen,
dass ueber die Thesen von Herrn Eversberg wenigstens gesprochen wurde (TOP
4b). In der nachfolgenden Diskussion wurde "vor einer Aufweichung des
Beschlusses vom 6. Dezember 2001 gewarnt."

2. Zur Machbarkeitsstudie:

Details ueber die Organisation und den Inhalt dieses Vorhabens sind noch
immer nicht veroeffentlicht, doch geht aus dem Protokoll hervor (TOP 4a),
dass dabei ein "Beirat" eine gewisse Rolle spielen wird. Dessen
Zusammensetzung entsprach im urspruenglichen Antrag "im wesentlichen der
Zusammensetzung des Standardisierungsausschusses". Die DFG hat dies
kritisiert und stattdessen "die Einbindung des DBV sowie von Vertretern von
Universitätsbibliotheken" gefordert. Eine entsprechende Aenderung soll
vorgenommen worden sein.

3. Zur Oeffentlichkeitsarbeit:

Nachdem man sich inzwischen an das beharrliche Schweigen der
Entscheidungstraeger in der oeffentlichen Diskussion gewoehnt hatte, liest
man mit einiger Verblueffung den folgenden Passus (TOP 4b): "Frau Dr.
Niggemann hebt hervor, dass Die Deutsche Bibliothek zum Wohle der Sache und
auch im eigenen Interesse bemueht ist, breiten Konsens zu schaffen. Eine
verstaerkte Oeffentlichkeitsarbeit ist vorgesehen, sobald die DFG ueber den
Antrag zur Durchfuehrung der Studie entschieden hat." Man darf gespannt sein.

4. Zur Weiterentwicklung der RAK:

In diesem Bereich ist immerhin ein Antrag durchgekommen: Der
Standardisierungsausschuss hat der Weiterarbeit an den 300er- und
400er-Paragraphen grundsaetzlich zugestimmt (TOP 5). Allerdings scheint ein
Haken daran zu sein: Denn zunaechst soll dies "in geeigneter Weise in den
Projektplan eingearbeitet werden". Es ist zu befuerchten, dass sich daraus
eine neuerliche Verzoegerung ergibt, denn die Arbeitsstelle plant, "ueber
einzelne Arbeitspakete bzw. -auftraege an die Expertengruppe
Formalerschliessung erst unter Einbeziehung des Gesamtprojektplanes in der
naechsten Sitzung des Standardisierungsausschusses zu entscheiden" (TOP
4c); diese waere am 27. November. Soll das etwa heissen, dass die
RAK-Arbeit ein weiteres halbes Jahr brachliegen wird und die naechste
Sitzung der EG Formalerschliessung erst im Jahr 2003 zu erwarten ist? Ich
hoffe sehr, dass ich das Protokoll hier falsch interpretiere und waere fuer
Klarstellung durch die Arbeitsstelle oder ein Mitglied des STA dankbar.

5. Zur Zusammensetzung des STA:

Wie schon in Inetbib gemailt, wurden mehrere Antraege auf Erweiterung des
Gremiums (durch Vertreter der Oeffentlichen und Spezialbibliotheken sowie
einen Vertreter der baden-wuerttembergischen Bibliotheken) abgelehnt (TOP
7). Denn: "Der Ausschuss wurde bewusst aus Vertretern von Institutionen und
Bibliotheken zusammenngesetzt, die eine wesentliche Rolle als Datenanbieter
und beim Datenaustausch haben, nicht aber nach einer verbandsbezogenen
Schluesselung bzw. nach einem Laender- oder Spartenproporz." Es bleiben
also weiterhin die vielen kleineren Datenproduzenten ohne Vertretung,
obwohl fuer sie die Beschluesse ganz genauso gelten sollen.

6. Zur Tonaufnahme der Augsburger Veranstaltung:

Die Veroeffentlichung der Tonaufzeichnung der Veranstaltung beim
Bibliothekartag wurde vom STA abgelehnt.
Herr Wilhelm schreibt dazu auf der Augsburger AACR-Seite
http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/kfe/inf_rwd.html:
"Da zwar die Vortraege wahrscheinlich im Tagungsband des 92. Deutschen
Bibliothekartags veroeffentlicht werden, nicht aber die Fragen, Antworten
und Diskussionsbeitraege aus dem Plenum, koennen sich alle, die in Augsburg
nicht dabei waren, leider kein vollstaendiges Bild von dieser Veranstaltung
machen." Ich finde die Entscheidung des STA ebenfalls sehr bedauerlich.

Mit besten Gruessen
Heidrun Wiesenmueller

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Heidrun Wiesenmueller M.A.
Wuerttembergische Landesbibliothek  - Abt. Landesbibliographie
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