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Re: Suchmaschinen: Google Monopol eine Gefahr?



> >>einem
> >>18-20jaehrigen angehenden IT-Studi (Physiker, Chemiker etc.),
> >>der sich bereits die Haelfte seines Lebens in der virtuellen Welt
> >>bewegt hat, etwas ueber Suchmaschinen erzaehlen?

Da ich gerade wieder eine akademische Veranstaltung abhalte, in der die
meisten studentischen Teilnehmer (HistorikerInnen) zwar alle das
Internet seit laengerem nutzen, aber fast alle so gut wie keine
effiziente Suchstrategien hatten (illiterate Google-Einwortsucher) und
die Studie http://www.stefi.de dies ja auch empirisch bewiesen hat,
denke ich, dass diese Einschaetzung so falsch wie nur irgend etwas ist.

Ein Auskunftsbibliothekar, der das Internet nur dienstlich benutzt,
nicht aber privat, ist fuer mich eine sehr befremdliche Erscheinung. Ich
denke auch, dass Auskunftsbibliothekare sich mehr Zeit nehmen muessten,
systematisch Suchmaschinenkunde zu betreiben und sich intensiv
fortzubilden (z.B. durch Bezug von Newslettern wie SearchDay).

Ich versuche ja hier immer wieder auch entsprechende Hinweise zu geben
und bin sehr dankbar, dass es mit Seb. Wolf jemanden gibt, der sehr
professionelle Kenntnisse besitzt UND sein Wissen nicht fuer sich
behaelt, sondern es immer wieder mit uns teilt. Dafuer ein herzliches
Dankeschoen.

Ich habe in den letzten Tagen intensivst Suchmaschinen getestet, und bin
durch diese wirklich sehr zeitaufwendigen "Experimente" mit
unterschiedlichen Begriffen von meiner bisherigen Google-Hoerigkeit
weggekommen - ein schwieriger Lernprozess, habe ich hier doch vor
laengerer Zeit der Einfachheit halber fuer Google plaediert.

Fuer das Auffinden seltener Fachliteratur (wenige zu erwartende Treffer)
koennte ich - als Zwischenbilanz meiner Studien - folgende Faustregel
vorschlagen: Scirus, da ihr Datenbestand einiges enthaelt, was sonst
keine andere Suchmaschine bietet (auch im Webbereich, nicht nur im
kostenpflichtigen Journalbereich), sodann als zweiter Pflichtschritt
eine Metasuchmaschine, die Google und Alltheweb korrekt auswertet
(Ithaki.net oder Queryserver), bei deutschen Angeboten ggf. ergaenzt
durch Ixquick oder Metacrawler.de. (Warum nicht Metager? Metager fragt
MSN.com nicht MSN.de ab, aber letzteres hat einen erweiterten
Datenbestand gegenueber com). Allerdings hat z.B. Ixquick "unsaubere
Ergebnisse" in dem Sinne, dass z.B. nicht immer die korrekte UND-Syntax
das Ergebnis bestimmt.

Aufgrund der trefflichen Filtermoeglichkeiten der erweiterten Suche
(benutzt nur so gut wie niemand!) von Google und Alltheweb (bedeutsames
Plus gegenueber Google: Suche nach Dateigroesse, z.B. > 100 KB) wird man
auf beide nicht verzichten wollen.

Bei Google ist es so, dass mehr und mehr die 100 KB-Grenze hinderlich
ist .

Wir hatten hier ja neulich Freidok als Beispiel.

Wir suchen nach den Startseiten der ueber 500 Freidok-Webdokumente:

freidok eingang zum volltext

Google: 122
Alltheweb: 297
Scirus: 92
Altavista: 2 (bereinigt)

ForschungsportalNet kann man vergessen, 50 Treffer, aber die 48
Dubletten koennen nicht einmal auf Wunsch des Benutzers angezeigt
werden.

www.Campus-Search.de 527 Treffer bei folgender Suche
http://www.campus-search.de/index.cfm?q=%2Bfreidok+%2Beingang+%2Bvolltext&h=%2Bwww.freidok.uni-freiburg.de&db=uni

Die dahinterstehende Suchmaschine Tricus hat aber nur 438 davon.

Welchem Auskunftsbibliothekar ist Campus-Search ein Begriff?

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.