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Re: Enteignung der Verlage?.Elsevier vs. Subito



Liebe Listenteilnehmer,

> Wie man hoert, soll Elsevier verlangen, dass Subito seine elektronischen 
> Lieferungen einstellt, bes. in die USA.
> Dies wird als Konkurrenz zu den eigenen pay-per-view (25 USD pro 
> Aufsatz, wenn ich mich recht erinnere)-Angeboten gesehen.
> Der Ende 2002 auslaufende Tantiemen-Vertrag mit der VG Wort ist 
> meines Wissens noch nicht verlaengert worden, und Subito zahlt die 
> Gebuehren auf ein Sperrkonto ein.
> Ich habe in dieser Liste die Kollegen von Subito schon mehrfach um 
> Informationen gebeten, leider erfolglos.
> Natuerlich ist das Thema heikel, aber die schlechteste Informationspolitik 
> ist gar keine. Warum koennen wir unseren Standpunkt nicht selbstbewusst 
> vertreten?
> Herzliche Gruesse,
> Thomas Hilberer

Herr Uwe Rosemann bat mich, folgenden Text in die Liste zu posten:

[BEGINN]
Sehr geehrter Herr Hilberer,

leider fehlt mir die Muße zum Lesen und Schreiben in Diskussionslisten,
so dass mich erst ein freundlicher Kollege darauf aufmerksam machen muss,
dass Sie schon mehrfach vergeblich in der INETBIB Fragen an subito gestellt
haben.
Erlauben Sie mir daher zunächst den Hinweis, dass Fragen direkt an subito
gestellt werden können: Mittlerweile finden Kunden aus über 60 Ländern die
subito-Homepage (http://www.subito-doc.de); es gibt auch garantierte 
HelpDesk-Zeiten Mo-Fr 9-17 Uhr. (Nebenbei: Auch die UB Tübingen ist subito-
Lieferbibliothek...).

Aber zum Thema:

Fakt ist, dass der Vertrag zwischen Bund/Länder und VG Wort über die Tantiemen
zum Kopiendirektversand Ende 2002 auslief und auf Druck der Verlage hin nicht
verlängert wurde. 
subito erhebt weiterhin die Tantieme und legt das Geld "auf Eis".

Weiterhin liegt subito ein Schreiben eines Anwaltes vor, der im Auftrag 
mehrerer Verlage (u.a. Elsevier) von subito fordert, die elektronische 
Versendung allgemein und die Versendung ins Ausland einzustellen. Dies hat
subito abgelehnt und nun wird zunächst versucht, auf dem Verhandlungsweg eine
Lösung zu erreichen. Natürlich gehen wir von der Rechtmäßigkeit unseres Tuns
aus. Andererseits ist es offensichtlich, dass es den Verlagen nicht um ein
Verbot von subito, sondern um das Aufbrechen des Gesamtvertrags mit der VG Wort
geht, der durch direkte Lizenzverträge ersetzt werden soll. Dies würde zu 
differenzierten Tantieme-Tatbeständen und somit sicherlich zu höheren Einnahmen
auf der Verlagsseite führen. Lizenzverträge werden von subito ebenfalls abgelehnt.

Das ist die Situation, ob sie zu einer Klage (in welchem Land auch immer)
führen wird, ist für mich völlig offen und hängt nicht zuletzt von dem
Inhalt der Novellierung des Urheberrechts in Deutschland ab (hierzu siehe
die sehr instruktiven Ausführungen von Frau Beger auf der DBV-Homepage).
Es ist natürlich klar, dass eine Niederlage von subito Auswirkungen auf alle
Lieferdienste haben würde.

Beste Grüße
Rosemann

PS: Weitere Fragen gern an mich direkt (mailto:uwe.rosemann _at__ tib.uni-hannover.de);
andernfalls werde ich sie nicht lesen :-)
[ENDE]

Mit freundlichen Grüssen,
Jörg Schwiemann

Geschäftsstelle des subito. Dokumente aus Bibliotheken e.V.
Administration

Cicerostr. 37/38, 10709 Berlin
email: schwiemann _at__ subito-doc.de
tel: 49+30+417497-14
fax: 49+30+417497-20




Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.