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Re: Katalogsituation der Stabi (war: Bibliothek von Bagdad)




Ueber die Tatsache, dass die Digitale Bibliothek in Deutschland von Staat
und Gesellschaft nicht ernst genug genommen wird,

kann man nur schwer diskutieren. Weil die Antithese eher ein Scherz, denn
eine vertretbare Position waere.



Der wiederholte Hinweis darauf ist aber trotzdem bzw. fuer alle die,

die es noch immer nicht bemerkt haben, gerade darum wichtig.



Diese Feststellung gilt ja nicht nur fuer die StaBi oder die
Wissenschaftlichen Bibliotheken, es gilt auch fuer die Oeffentlichen
Bibliotheken,

die die Digitalisierung hierzulande zu spaet und unzureichend durchlaufen.
Ausserdem beginnt es schon mit den

nicht vorhandenen Schulbibliotheken, von denen die USA allein 100.000 haben.
Auch von Skandinavien laesst sich hier bekanntlich einiges lernen.

Pisa laesst gruessen.



Nach dem politischen Fiasko mit dem DBI, der permanenten Mangelverwaltung in
der Bibliothekswissenschaft

(die einzige C4 Professur am einzigen Institut fuer Bibliothekswissenschaft
in Deutschland ist schon wieder

in Frage gestellt) und den meisten deutschen Bibliotheken insgesamt, kann
man nur feststellen,

es gibt unglaublich teure Formen der Ersparnis. Die im Bibliotheksbereich
ist in einer postindustriellen Gesellschaft

die wohl teuerste, weil Bibliotheken im Prinzip nichts anderes tun, als die
immer höheren Kosten von

Lehre und Forschung bezahlbar zu machen.



Der Schaden bei musealen Objekten in Bagdad und den anderen Kriegsregionen
ist schlicht unbezahl- und unberechnbar.

Der in den Bibliotheken wird dieses Land und uns aber teurer zu stehen
kommen. Wobei auch dort die teuerste Variante sein wird,

wenn man nicht sobald wie möglich ein modernes Bibliothekswesen aufbaut.



Das

> Ceterum censeo: Mit einem Umstieg auf AACR2 und MARC wuerde man sich von
> diesen Zielen weiter denn je entfernen.
von Heidrun Wiesenmueller kann ich an dieser Stelle allerdings nicht
nachvollziehen.



Die StaBi braucht ebenso wie das Bibliothekswesen in Deutschland insgesamt,

dringend pragmatische und auf absehbare Zeit wirksame Loesungsansaetze,

die zukunftsweisend sind. Digitalisierung mit Augenmass, zukunftsorientierte
Datenbanken auf

XML-Basis und ein entsprechender Datenaustausch sind dazu unausweichlich.

Wie man das in den naechsten drei bis fuenf Jahren bewerkstelligt, muss
vorort und situationsgerecht

entschieden werden.



MfG



W. Umstaetter






Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.