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Re: Just-in-time-Mentalität bei Studenten





Wgiella _at__ aol.com schrieb:
Mit großem Interesse habe ich die Diskussion verfolgt und finde viele Einwürfe und Einwände richtig. So kann beispielsweise kaum einer bestreiten, dass es "benutzerfeindliche" Interfaces gibt. Andererseits wird niemand bezweifeln, dass früher die verschiedenen Zettelkataloge den Benutzern damals mehr bibliothekarischer Sachverstand aufgezwungen haben. Da gab es AKs, Schlagwortkataloge, einige Bibliotheken hatten Kreuzkataloge, systematische Kataloge usf. Jeder Benutzer musste sich vor der Literaturrecherche genau überlegen, warum er welchen Katalog konsultieren will. Nicht zu vergessen: Die einen Kataloge waren genauestens nach PI, andere hatten PI-Varianten als Katalogisierungsprinzip, andere hatten gar kein PI usw.

Das eigentliche Problem scheint mir zu sein, daß alle diese alten Kataloge noch existieren und in den Geisteswissenschaften auch benutzt werden müssen. Bibliographieren mit Hilfe von Schlagworten im OPAC ist in den Altertumswissenschaften fast aussichtslos. Auch die verschiedenen Klassifikationen führen nie zu vollständigen Ergebnissen. Google bringt nur etwas, wenn es zufällig eine passende Homepage gibt. Studenten müssen lernen, ihre Fachbibliographien zu benutzen, in welcher Form sie auch vorliegen. Mein Ideal sind gut gepflegte virtuelle Fachbibliotheken. Hier findet man zunehmend auch die geforderten Verknüpfungen zu Volltexten, Dokumentenlieferdienst oder der Bestellmaske einer Bibliothek. Letztere ist dann hoffentlich so gestaltet, dass niemand die Bibliothekare an der Information nerven muss.
Mit freundlichen Grüßen,
F. Berger
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Dr. Friederike Berger
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