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Re: Barrierefreier Internet-Zugang ...



Hallo Herr Roedding, liebe Inetbibler,

Sie schrieben:

Meine Meinung ist nach wie vor, daß man "barrierefrei" und
CSS/XML-Eskarpaden nicht in einen Topf werfen sollte. Es gibt

Von "Eskapaden" kann man wohl nicht sprechen, denn CSS/XML sind bereits seit Jahren Standard.

Auch mit "altem" HTML und (z. B.) Stütztabellen lassen sich
barrierefreie Seiten erstellen. Angesichts der vielen halbgaren
Standards, die noch dazu nicht von allen Browsern durchgängig

Nun, CSS ist z.B. seit 6 Jahren Standard im Web. Halbgar sind allenfalls die fehlerhaften, eigenwilligen Umsetzungen dieser Standards durch die Browser (vor allem Internet Explorer und Netscape). Deshalb kann man als Webdesigner häufig die Standards nicht in dem Maße einhalten, wie man es gerne möchte, weil die Browser einfach nicht mitmachen.

Wenn Sie mit "Stütztabellen" Tabellen meinen, die nur dazu da sind, um
ein exaktes Layout zu ermöglichen, ist das so "barrierefrei" wie eine
Java-Navigationsleiste, nämlich gar nicht.
Mit konsequentem CSS-Einsatz dagegen lassen sich mit ein und derselben
Website - je nach Browser - unterschiedliche Versionen erzeugen.
Browser, die sich an die Standards halten (z.B. Mozilla) kriegen ein
schönes Layout, Browser die keine Standards einhalten (allen voran
Netscape 4) oder reine Text-Browser, kriegen eine Version ohne Layout.

Beispiel: http://www.ita-kl.de/
Je nach Browser erhalt man entweder ein schickes Layout oder eben nur
den Text, ohne Layout. Die Inhalte - und das ist ja das wichtigste -
sind exakt gleich.

Wer immer noch einen Netscape 4 einsetzt, muss sich halt mit der Version
ohne Layout zufrieden geben. Netscape 4 ist mittlerweile über 5 Jahre alt und da die Zeit im Internet ja angeblich 7-mal schneller
voranschreitet ist das so, als ob man ein 35 Jahre altes Fernsehgerät
hat - bei so einem alten Gerät muss man ja auch mit Einschränkungen
leben (wenn's denn überhaupt noch funktioniert :-)


 > Die wirklichen kritischen Punkte z. B. für Sehbehinderte liegen
 > auf einer anderen Ebene. Was nützt die schönste Seite, die
 > in sauberstem XHTML mit CSS daherkommt, aber mit Flash animierte
 > Grafiken mitbringt und nur über eine Java-Navigation steuerbar ist?

Klar, wer Java und Flash zur Voraussetzung macht - oder z.B. auch eine
Bildschirmauflösung von 1024 x 768, hat die Grundprinzipien von
Barrierefreiheit nicht verstanden und kann auf den Rest auch gleich
verzichten.

Die Richtlinien für Barrierefreiheit (also die Barrierefreie
Informationstechnik-Verordnung (BITV) und Web Content Accessibility
Guidelines) findet man übrigens unter:
http://www.barrierefreies-webdesign.de/richtlinien.htm

 > den "lynx-Test" zu machen und sich eine zu prüfende
 > Website mal mit einem echten, rein textbasierten Browser
 > anzuschauen. Auch hilfreich ist es, bei allem Wunsch nach

Wer sich die ganzen "uralt"-Browser nicht herunterladen will kann sie
auch emulieren, unter: http://www.dejavu.org/
(neben Lynx gibt's da auch MOSAIC den Vorgänger von Netscape)

Mit der neuen Version des Opera-Browser (ab 6.x) lassen sich übrigens
Frames und CSS einfach abschalten. Auf die Weise kann
man praktisch auch einen Text-Browser simulieren.

Hier noch ein paar weitere interessante Websites zum Thema "Barrierefreiheit":
http://www.einfach-fuer-alle.de/
http://wob11.de/
http://www.barrierefreies-webdesign.de/
http://www.mehrwert-fuer-alle.de/


... und natürlich die entsprechend Kategorie aus Google Directory (dmoz):
http://directory.google.com/Top/World/Deutsch/Computer/Internet/Webdesign_und_-entwicklung/Erstellung_von_Webseiten/Stil_und_Richtlinien/

Viele Grüße

Sebastian Wolf

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