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Donaueschingen Auktion Bestandsnachweis



Am 20. Oktober sind bei Reiss die ersten Buchbestaende aus der
aufgeloesten Fuerstlich Fuerstenbergischen Hofbibliothek versteigert
worden. Nur zehn Prozent der rund 1100 Lose gelangte an deutsche
Bibliotheken/Institutionen, 40 Prozent ersteigerten Privatsammler, 30
Prozent der internationale und 20 Prozent der Deutsche Handel (lt.
Handelsblatt 26.10.1999).

Das Land Baden-Wuerttemberg, von rund 1800 Petenten an den
Ministerpraesidenten zu engagierten Ankaeufen aufgefordert, hat durch
seine Kulturgutstiftung gerade einmal 30 Baende (so die Badische Zeitung
28.10., die Badischen Neuesten Nachrichten vom gleichen Tag nennen eine
niedrigere Zahl: 29) fuer die Badische Landesbibliothek erworben,
offenbar alles Lassberg-Baende. Fuer einen altkolorierten Atlas (Nr. 34)
wurden 130.000 DM ausgegeben, fuer die Grimmschen Kinder- und
Hausmaerchen (Nr. 255) 22.000 DM. Es waere Aufgabe der Kulturstiftung
gewesen, so viel Lassbergbaende wie moeglich zu erwerben - und daneben
auch andere landesgeschichtlich bedeutsame Provenienzen, etwa Buecher
der Grafen von Helfenstein.

Das eklatante Versagen der Ministerialbuerokratie setzt sich also fort.
Dies betrifft auch die Informationspolitik. Eine endgueltige Bewertung
der Ankaeufe ist mir noch nicht moeglich, denn eine Auskunft ueber die
Liste der erworbenen Baende wurde mir VON DER BADISCHEN LANDESBIBLIOTHEK
VERWEIGERT! Diese Verweigerung hat die Direktion am 28.10. fernmuendlich
bestaetigt und mit einer geplanten Presseerklaerung des Ministeriums 
begruendet. In der Presse waren aber durchaus bereits Details ueber die
Ankaeufe nachzulesen. Eine E-Mail-Anfrage an das Ministerium blieb
bislang unbeantwortet. Es ist davon auszugehen, dass das Ministerium
sich mit allen Ankaeufen von Bibliotheken in seinem Geschaeftsbereich
bruesten will, obwohl die anderen Bibliotheken ausser Karlsruhe
ausschliesslich aus eigenem Antrieb gesteigert haben.   

Soviel zur Zusammenarbeit der zustaendigen Landesbibliothek mit mir!
Sapienti sat ....
  
Ich moechte allen Institutionen danken, die Donaueschinger Buecher fuer
die oeffentliche Hand gesichert haben und nochmals meinen Appell an alle
Eigentuemer wiederholen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Ich werde Hinweise
auf Wunsch vertraulich behandeln.

Dr. Klaus Graf

Projekt DONAUESCHINGEN DIGITAL
Anhang: Vorlaeufige Uebersicht der mir bekanntgewordenen Erwerbungen:

Frankfurt, Bibliothek des Max-Planck-Instituts fuer europaeische
Rechtsgeschichte (30 Nrn.):
143, 369, 408, 555, 558, 562, 577, 697, 785, 865, 868, 879, 909, 911,
917, 942, 948, 952, 953, 970, 991, 992, 998, 1003, 1008, 1012, 1030,
1039, 1059, 1064

Konstanz, Universitaetsbibliothek (7)
Nr. 99 Isselt
Nr. 243 Brockes
Nr. 276 Moscherosch
Nr. 455 Lemnius
Nr. 512 Beet
Nr. 900 Datt
Nr. 1042 Richelieu

Villingen, Stadtarchiv und Museen
Nr. 6 Antoninus
Nr. 37 Carcano
Nr. 346 Lumper

Freiburg, Stadtarchiv
Nr. 178 Quintilian/Zasius
Nr. 977 Kolb

Augsburg, Universitaetsbibliothek
Nr. 103 Kaisheimer Klosterdruck

Hitzacker, Museum im Alten Zollhaus
Nr. 483 Varenius

Basel, Universitaetsbibliothek
Nr. 69 Gengenbach

Goettingen, Staats- und Universitaetsbibliothek
Nr. 506 Raynal

Universitaetsbibliothek Heidelberg: Liste liegt mir noch nicht vor, es
soll sich um 36 Titel handeln.

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: 30 (?)

Herzog August Bibliothek Wolfenbuettel und Bayerische Staatsbibliothek
Muenchen: unbekannte Zahl von Baenden.

***

Winningen, Klaus Graf
Nr. 951 Konrad IV.
Nr. 969 Jaeger
Nr. 1027 Pistorius
Nr. 1053 Schannat

Bielefeld, Privatbesitz
Nr. 1056 Schaten




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