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Re: Rechtschreib-Salto rueckwaerts



Kollege J. Spies schrieb zur FAZ-Ankuendigung:
 
> 
> Ob dahinter ein kluger Kopf steckt? Wenn unsere Kinder in der Schule die
> neue Rechtschreibung erlernen, sinken die Absatzmaerkte fuer Leseprodukte,
> die nicht die neue Rechtschreibung anwenden. Denn wer kann letztendlich
> seinen Kindern Lesestoff empfehlen, der "falsch geschrieben" ist? 
> 
Wenn es stimmt, dass 90% im Privatleben die neue Schreibung nicht 
anwenden, verspricht sich die FAZ moeglicherweise eine fulminante
Absatzsteigerung... ("ahh, endlich nicht mehr diese Irritationen 
mit albernen 'Tipps' usw. und nicht mehr diese 'Graeuel', die man 
unserer guten alten Orthographie angetan hat! Schluss mit WELT und SZ, 
her mit der FAZ!") 
So gesehen also eine wohl durchdachte, ja sogar wohldurchdachte 
Entscheidung.

Das obige Argument durfte uns aber schon von vornherein nicht kalt 
lassen und haette uns zu Reformgegnern machen muessen: der Inhalt 
unserer kompletten Magazine wurde ja durch die Reform mit einem 
Schlage obsolet und konnte Kindern nicht mehr empfohlen werden. 
("So, du willst in die Buecherei? Aber aufpassen, nur Buecher mit
neuer Schreibung ausleihen, sonst kommst du durcheinander bei den
Diktaten in der Schule!") Gab's nicht irgendwo schon 
Elterninitiativen, Buechereien zu zwingen, die Altbestaende alle 
auszumerzen? ;-)

B.E.

Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
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