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allegro-C: "mainstream" und andere Str"omungen



Liebe Leserinnen und Leser:

         am Donnerstag und Freitag vergangener Woche fand in der
Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig mit über
50 Teilnehmern das jährliche Allegro-Expertentreffen statt. Außer der
Präsentation von Arbeitsergebnissen war es der Diskussion mit dem
Entwicklungsteam (von Entwicklungs-_Abteilung_ zu sprechen fällt schwer
angesichts der auf kaum mehr als zwei Personen reduzierten Gruppe von
Entwicklern) über Stand und Perspektiven von allegro-C gewidmet.

Nicht den größten Raum der Diskussionen, aber vielleicht deren
wichtigeren Teil beanspruchten Erörterungen zu der Stellung, die dem
Konzept "allegro" in einer Umgebung zukommt, in der die Hauptströmung
der Auffassungen davon, wie Datenbanken zu sein haben und wie sie von
außen anzusprechen seien, nicht nur nicht in die gleiche Richtung geht,
sondern sich gelegentlich sogar anschickt, sich als Werkzeug der
Beschreibung auch bibliographischer Objekte und solcher vergleichbarer
Komplexität zu empfehlen.

Diese Diskussion konnte insofern auf einer fundierten Grundlage
aufbauen, als in der letzten Zeit von Allegros Chefentwickler B.
Eversberg bereits Vorarbeiten geleistet wurden, die allegros Standpunkt
neben alternativen Datenbankkonzepten zu klären und zu definieren
geeignet waren. Nicht nur Argumente, sondern auch Quellen dieser
Diskussion sowie aus ihr abgeleitete Schlußfolgerungen sind in der
kommentierten Zusammenfassung einer Umfrage zu diesem Thema zu finden,
die am Tage des Expertentreffens sowohl unter dessen Teilnehmern als
auch unter den Mitgliedern der allegro-Liste stattfand:  

  http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/ex2000f.htm
  
Diese Auswertung spiegelt nicht nur ein Teilergebnis des
Expertentreffens wider; sie scheint mir für einen größeren Kreis von
Lesern interessant zu sein - und nicht nur von solchen, die Allegro
anwenden -, weil sie Argumente dafür liefert, daß die Realität dessen,
was Datenbanken zu beschreiben verpflichtet sind, vielleicht doch von
größerer Komplexität ist als ihr auf dem "mainstream" schwimmende
Lösungen zuzubilligen bereit sind.

Im übrigen bildete Schwerpunkt des Braunschweiger allegro-Treffens die
Enthüllung des "Warschauer Pakets" (so benannt, weil der
Entwicklungsanstoß bei einem Arbeitsbesuch in Warschau erfolgte).
Konkret handelt es sich um wesentlich erweiterte Möglichkeiten des
Umganges mit Ergebnismengen, die bei der Recherche in einer Datenbank
gebildet werden, und der die Ausgabe in Listen einschließt: Der hierzu
gebildete Begriff heißt "ViewListe" und spielt damit darauf an, daß es
sich bei einer "Liste" letztlich nur um eine besondere Sichtweise einer
Ergebnismenge handelt, zu der man beim vorliegenden Konzept - und das
bildet dessen besondere Attraktivität - sogar gelangt, ohne
parametrieren zu müssen.

Im Anschluß an einige mit "Neue Sicht der Dinge" überschriebene
zeitkulturkritische Gedanken (ich bin immer ganz traurig, wenn diese in
keinen "allegro news" fehlenden gedanklichen Abwege mit dem Satz "Genug
davon, diese Blätter sind kein Organ für Kulturkritik" abgebrochen
werden, um zur grauen - na ja, zumindest weniger farbigen - Welt der
Datenbanken zurückzukehren) referiert die letzte Ausgabe der "allegro
news" ausführlich die "ViewListe"-Technik und ihre Möglichkeiten:

  http://www.allegro-c.de/allegro/news/acn002/acn002.htm

Darüberhinaus wurden auf dem Treffen selbst noch letzte Entwicklungen
gezeigt und freigegeben, die - ähnlich dem von "allegro classico", der
DOS-Version, her bekannten "CockPit" - der Verwaltung und Bedienung des
Programmsystems und der mit ihm bearbeiteten Datenbanken und ihrer
Funktionen dienen: Das in den vergangenen zwei Jahren eher noch etwas
nackt daher gekommene junge Allegro-Windows-Programm verfügt nun über
komfortable Bedienungsmöglichkeiten, die - und das ist das Faszinierende
und sollte den Appetit wachsen lassen, sich dieses Programm doch einmal
anzusehen, wenn man es nicht schon kennt - nicht etwa mit fremden
Programmiermitteln bereitgestellt wurden, sondern mit den Werkzeugen,
die Allegro selbst in seinem Repertoire führt.


Mit besten Grüßen:

Heinrich Allers

Goethe-Institut, Postfach 19 04 19, D-80604 München
Tel. ++89 / 15921 471; Telefax: ++89 / 15921 435
allers _at__ goethe.de; http://home.t-online.de/home/allers
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