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Mehr Internet! = Zeitungsente?!



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unter der Ueberschrift "Mehr Internet!" schreibt die
Sueddeutsche Zeitung am 03.04.2001 im Feuilleton:
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Deutscher Bibliothekartag eröffnet

Angesichts des Trends zu elektronischen Publikationen haben
Deutschlands Bibliothekare die verstärkte Konzentration auf
das Internet in öffentlichen und wissenschaftlichen
Bibliotheken gefordert. Zum Auftakt des 91. Deutschen
Bibliothekartages sagte der Direktor der
Universitätsbibliothek Bielefeld, Karl Wilhelm Neubauer, die
Gepflogenheiten für gedruckte Literatur müssten auch für den
elektronischen Bereich gelten. Ziel sei die ?digitale
Bibliothek?. Bisher sind nur rund die Hälfte aller
öffentlichen Bibliotheken in Deutschland an das weltweite
Netz angebunden. [jetzt kommt's:] Die Verbesserung der
Internet-Infrastruktur an den Bibliotheken müsse derzeit
Vorrang vor einer Ausweitung des Buchbestandes haben. [!?!]
Dabei forderte Neubauer eine stärkere politische
Unterstützung.
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Ich nehme an, da wurde von der Presse eine Aussage falsch
verstanden. Gemeint war wohl: Absoluten Vorrang muessen
Inhalte haben, erschlossene Informationen, die der
Oeffentlichkeit, der Lehre und der Forschung von
Bibliotheken zur Verfuegung gestellt werden.
Wenn wir die Inhalte nicht mehr als unsere Haupt-Aufgabe
sehen, dann brauchen wir auch keine Bibliothekartage mehr,
sondern koennen uns gleich den Jahrestreffen der
Rechenzentren anschliessen - falls die uns akzeptieren
wuerden.
Wenn es uns um Inhalte nur noch sekundaer geht, dann
braucht, btw, auch uns niemand mehr.
Gerade im elektronischen Zeitalter, wo aller Muell world
wide zugaenglich ist, kommt es ganz besonders auf Inhalte
an, die professionell erworben,  erschlossen und
bereitgestellt werden. Natuerlich von uns!

Herzliche Gruesse und ein schoenes w-e,
Ihr
Thomas Hilberer




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