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AW: Zukuenftige Finanzstrategien



Hallo,

mich machen solche

> Eine ganze Reihe von Leuten
> scheint wohl
> mindestens mehrere Stunden am Tag beschäftigt zu sein, sich hier zu
> artikulieren.

Aeusserungen wuetend. Immer dieser Wink mit dem Zeigefinger "Du, Du, Du, Du
arbeitst nicht ernsthaft genug, sondern vertaendelst Zeit mit dem Lesen von
und Schreiben in Mailing-Listen!" Und dann auch noch mit Pseudo-Argumenten
in Richtung Effizienz garniert:

> Am meisten verblüfft mich als Wissensmanager ... die Zeit, die
> in die Beantwortung solcher Mails gesteckt wird. ... Da wird die
> neue Technik nicht effizient eingesetzt und gnadenlos Geld vernichtet.

Ich denke mal, dass ein Wissensmanager einer Firma Fortbildung(en) bekommt,
wenn er sie braucht. Womoeglich sogar teure, womöglich sogar von der Firma
bezahlt. Von vielen im Bibliothekswesen Beschaeftigen kann man das nicht
behaupten. Viel Austausch ueber Sachprobleme (z.B. EDV-Anwendungen,
Internetsuche) und ueber konzeptionelle Fragen (z.B. zukuenftige
Finanzstrategien) war vor der Einfuehrung des Internet nicht moeglich, nur
auf Kongressen und ueber bibliothekarische Zeitschriften.

> Mir als Student bringt das durchaus einiges, aber ...

Mir als Praktiker auch. Dass ein professioneller Austausch, dass Fragen in
Problemsituationen jetzt in einer E-Mail-Liste moeglich sind, empfinde ich
als einen revolutionaeren Vorteil fuer meine Taetigkeit, zumal ich ueber das
WWW-Archiv z.B. von INETBIB (http://www.inetbib.de/) mir alte Informationen
nutzbar machen kann ("Da war doch was...!"). Ohne die Bereitschaft vieler,
zu antworten, obwohl es nicht direkt mit ihren Dienstaufgaben in
Zusammenhang steht, mithin, DIESEN MEHRWERT KOOPERATIV ZUR VERFUEGUNG ZU
STELLEN, darin liegt fuer mich der Nutzen solcher Foren. Dass ein
Wissensmanager solch ein Forum als ineffizient und Geldvernichtung
einschaetzt, finde ich unprofessionell.

Was ich freilich voraussetze, ist ein verantwortlicher Umgang mit dem
Medium. D.h. ich bestelle Listen ab, wenn sie ineffizient werden oder wenn
ich an der Dienststelle viel Arbeit habe oder filtere sie gleich in ein
Unterverzeichnis, um sie periodisch gesammelt durchzusehen, eben dann, wenn
Zeit ist. Und ein reichlicher Gebrauch der "Del"-Taste nach Durchsicht der
Subjects ist auch angesagt: Mich interessiert bei weitem nicht alles und
jede Diskussion, ich möchte aber nicht missen, dass sie geführt wird und
später recherchierbar ist, falls ich doch mit der Problematik in Berührung
komme.

Soweit das Plädoyer pro Mailinglisten. Danke an all' jene, die sich die Zeit
nehmen, Fragen zu stellen, zu beantworten oder zu diskutieren! Ich
bezweifle, dass da "mehrere Stunden" am Tag zusammenkommen.

Diese E-Mail wurde uebrigens in der Mittagspause erstellt.


Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Plieninger

--
Dr. Jürgen Plieninger
07071 - 297 61 41
mailto:juergen.plieninger _at__ uni-tuebingen.de
http://homepages.uni-tuebingen.de/juergen.plieninger/



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.