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Re: Call for Papers - Altes Buch



Dr. Staecker wrote:
> 
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
> 
> vor kurzem ging uns die Ankuendigung und der Call for Papers fuer den
> Bibliothekartag 2002 in Augsburg zu. Darin ist das Alte Buch, das
> bisher einen festen Bestandteil der Bibliothekartage gebildet
> hat, thematisch nicht mehr vertreten. Dieses "Vergessen" ist
> angesichts einer wachsenden Vernachlaessigung der Belange des Alten
> Buches (vgl. den Artikel von Brinkhus/Schiebel im BD 35 (2001) 4,
> S.427-438)
 bei gleichzeitig steigender Nachfrage ein ungutes Signal
> und moeglicherweise symptomatisch.

Der angefuehrte, sehr lesenswerte BD-Beitrag online:
http://bibliotheksdienst.zlb.de/2001/01_04_03.htm

Ich zitiere daraus nur:

"Jede Sammlung ist als Archiv der Leser- und Wissenschaftsgeschichte zu
würdigen. Gerade in einer Zeit der Medienrevolution und der
Traditionsvergessenheit muss
diese 'andere Bibliothek' konserviert und erfahrbar gemacht werden.
Dabei kommt es nicht allein auf die einzelnen Texte an, sondern auch auf
das Ensemble der
Sammlung in Raum und Zeit und die Spuren früherer Leser."

Schoen formuliert, aber die Donaueschinger Hofbibliothek wurde als
einzigartiges kulturhistorisches Denkmal trotzdem zerstoert!

> Es ist in meinen Augen ausserordentlich wichtig, dass die
> Aufmerksamkeit der Fachoeffentlichkeit und die Anstrengungen für die
> Sammlung, Erschließung und inhaltliche Vermittlung alter Drucke und
> Handschriften, fuer die konservatorischen Belange, für die Sorge um
> eine qualifizierte Ausbildung im Bereich Bibliotheksgeschichte und
> Altes Buch nicht erlahmen. Das Alte Buch als die unverzichtbare
> Grundlage der geistes-, kulturwissenschaftlichen und
> wissenschaftsgeschichtlichen Forschung braucht einen festen Platz im
> Kanon unserer Themen, es braucht einen festen Ort und ein Forum, auf
> dem fachlicher Austausch, Aus- und Fortbildung stattfinden kann. Die
> Bibliothekartage der Vergangenheit haben sich dieses unseres
> bedeutenden Erbes stets erinnert -  bei aller notwendigen
> Konzentration auf den im Bibliothekswesen sich vollziehenden
> Paradigmenwechsel zu den elektronischen Medien - und haben öffentlich
> deutlich gemacht, dass auch das Alte Buch zum festen Bestandteil des
> Aufgabenspektrums der Bibliothekare gehört. Man darf wohl sagen,
> mit Erfolg, denn die Veranstaltungen und Angebote im Bereich Altes
> Buch erfreuten sich stets groesster Beliebtheit, wichtige Impulse
> sind von dort fuer unsere Arbeit ausgegangen.
> 
> Ich moechte daher an Sie einen gleichsam zweiten Call for Papers
> richten und Sie ermuntern, Themenvorschlaege für die Rubrik
> ALTES BUCH zu schicken. 

Da ich den Ausfuehrungen von Herrn Staecker voll und ganz (als
Nicht-Bibliothekar) beipflichte, moechte ich mich gleich mit einem
Beitrag "Bibliothekswesen und Kulturgutzschutz - Die Problematik
privater Sammlungen" bewerben - vielleicht klappt es ja diesmal. Vor ein
paar Jahren wurde ein solches Angebot meinerseits von den Organisatoren
eines Bibliohekstages abgelehnt.

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.