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DigiZeitschriften-Kommerz



Führende deutsche Bibliotheken halten nichts von den lauter werdenden
Forderungen nach einem kostenfreien Zugang zu wissenschaftlicher
Literatur (FOS Movement) und
haben daher einen Verein DigiZeitschriften gegründet, meldet das
Göttinger
  Tageblatt. Es geht offenbar um ein deutsches Äquivalent für das
amerikanische
  Projekt MUSE, das für seine extrem hohen Preise bekannt ist (man
schaue einmal, wer in Deutschland Abonnent ist - so gut wie niemand).
Abkassieren steht nun 
  auch bei den deutschen Bibliotheken an erster Stelle: "Das Angebot
richtet sich an
  Institutionen, Forschungseinrichtungen und Bibliotheken, die es über
ein
  Abonnement ihren Nutzern zugänglich machen können."

Zitat aus http://www.digizeitschriften.de

Free lunch is over. Nach vorne toent man im deutschen Bibliothekswesen
gern, man wolle das E-Publizieren foerdern und beklagt die Preispolitik
der Verlage - um hintenherum das grosse Abkassieren einzuleiten. Kann
mir mal jemand erklaeren, was eine kostenpflichtige
Zeitschriftendigitalisierung durch Bibliotheken von den boesen
Verlagsprodukten unterscheidet? Eine extrem unterfinanzierte
Mini-Landesbibliothek wie die Koblenzer, die sich so gut wie nichts im
Online-Bereich leisten kann (oder will ...), koennte vermutlich auch
kein Abonnement von DigiZeitschriften finanzieren. Das neue Projekt
finde ich einfach nur widerlich.

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.