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Re: Zehn Gebote des Suchens



On Wed, 13 Mar 2002, Klaus Graf wrote:

> Date: Wed, 13 Mar 2002 01:11:15 +0100
> From: Klaus Graf <graf _at__ uni-koblenz.de>
> Reply-To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
> To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
> Subject: Zehn Gebote des Suchens
> 
> Der taegliche Newsletter SearchDay hat in seiner Ausgabe 213 zehn Gebote
> des Internet-Suchens vorgestellt, die ich zu einer teilweise erheblich
> abweichenden deutschen Fassung umredigiert habe - Widerspruch ist
> willkommen!
> 
> Klaus Graf
> (Herzlichen Dank an Edlef Stabenau und Sebastian Wolf fuer Hinweise)
> 
> ***
> 
> Das Original:
> http://searchenginewatch.com/searchday/02/sd0227-tencommand.html
> 
> Meine Version:
> 
> > The Ten Commandments of Internet Searching
> > (according to Washington Researchers)
> > 
> > 1. Know your search engine. Remembering that only a portion of all the
> > websites are indexed by the best search engines ­ leads right into #2.
> 
> Mach Dich vor allem mit Google vertraut, denke aber daran, dass auch
> diese beste Suchmaschine nur einen Teil des WWW indiziert. 
> 
> 
> > 2. Use multiple search engines (or metacrawlers)
> 
> Ueberlege Dir von Fall zu Fall, ob es sinnvoll ist, weitere
> Suchmaschinen (z.B. Alltheweb.com) oder Metasuchmaschinen heranzuziehen.
> Fuer sehr viele Fragestellungen reicht Google voellig aus.
> 
> 
> > 3. Don't count on being anonymous. Don't forget about those cookies!
> 
> Glaube nicht, dass du dich anonym im Netz bewegst. Suchmaschinen
> benuetzen "cookies".
> 
> 
> > 4. Search for sources, not just information.  Look for people you can call
> > to get more detailed information.
> 
> Suche immer auch nach anderen Quellen (Gedrucktes, Leute, die Du fragen
> kannst)! (Frag im Zweifel eine/n BibliothekarIn, die sind in der Regel
> sehr hilfsbereit ...)


Lieber Herr Graf,
ich koennte mir vorstellen, dass mit dem ersten Satz noch etwas anderes
intendiert ist, etwa in diesem Sinne: Geh' zu den Quellen. Ueberlege Dir,
wer ein Interesse, Kapazitaeten usw. hat, eine von Dir gesuchte
Information vorzuhalten. (Das heisst in der Praxis auch: Haeufig muss man
mit grossen allgemein orientierten Suchdiensten zunaechst die
geeigneten Spezial-Suchangebote (Datenbanken usw.) suchen, die dann
gezieltere Problemloesungen bieten. 




> 
> 
> > 5. Consider the source of what you find. Just because it is in print,
> > doesn't mean it's true. Information can be typed incorrectly or copied
> > from another source that was wrong. Or perhaps it is written just to be
> > misleading.
> 
> Bewerte die gefundenen Quellen kritisch. Auch Gedrucktes kann in die
> Irre fuehren.
> 
> 
> > 6. Be prepared to spend some money to get the really good stuff.
> 
> Rechne damit, dass wirklicher Premium Content eine Stange Geld kosten
> kann.
> 


Bin ueberrascht, dass Sie das kommentarlos uebernehmen... ;-) 
Deckt sich jedenfalls mit den Erfahrungen der meisten
Informationsspezialisten, denke ich.




>  
> > 7. Ask, "Is there any reason to believe what I want is out there?" BEFORE
> > going on-line.
> 
> Ueberlege Dir stets, ob andere Offline-Suchstrategien mehr Erfolg
> versprechen (siehe Nr. 4)
> 

Diesen Punkt kann man nur unterstreichen! Leider besteht unter (zumeist
juengeren) Bibliotheksnutzern (zunehmend?) die Annahme, das geeignete
Informationen "nur" aus elektronischen Quellen zu beziehen sind. Dass man
sich damit von ausgezeichneten Informationsquellen abschneidet (bei
manchen Fragestellungen eklatant), dessen ist man sich vielfach nicht
bewusst. Dieser Umstand ist in der Auskunftsarbeit oft schwer zu
vermitteln. 


> 
> > 8. Don't use the Internet to do a database service's work.
> 
> Denke daran, dass eine allgemeine Suche im Internet bei
> Fachinformationen rasch an Grenzen stoesst. Suche in thematischen
> Verzeichnissen nach speziellen Fachdatenbanken.


Retrievaltechnisch ein wichtiger Punkt, den ich auch so interpretieren
wuerde: Suchdienste und vor allem Suchmaschinen im Internet funktionieren
ganz anders als Datenbanken. Suchmaschinen haben mehr gemeinsam mit
"File-Search" (allerdings inklusive wortweiser Indexierung und
unabhaengig von oertlichen Beschraenkungen der Suche) als mit
geschlossenen, strukturierten und homogenen Datenbanken. 



> 
> 
> > 9. Know your outcome. Searching or surfing? Searching has an outcome in
> > mind. Surfing implies enjoying the ride ­ letting yourself be taken along
> > where links lead you. Each has its purpose  -- understand the difference.
> 
> Lerne zu unterscheiden zwischen ergebnisorientiertem Suchen und
> lustorientiertem Surfen!
> 
> 
> > 10. Buy a kitchen timer. If you don't watch yourself, you will spend hours
> > looking for something that can't be found or you will end up surfing
> > instead of searching.
> 
> Kaufe Dir einen Kuechenwecker! Er hilft Dir, Dich nicht im Netz zu
> verlieren.
> 
> --
> 
> Anmerkung zu 2: Sebastian Wolf macht zu Recht darauf aufmerksam, dass es
> sinnvoll ist, Spezialsuchmaschinen wie Paperball zu benuetzen: "Eine
> Liste solcher Spezialisten gibt es
> z.B. im Suchfibel-Suchlexikon: http://www.suchlexikon.de 
> Eine Übersicht auf solche Sammlungen findet ihr im Suchdienste-Kompass
> der UB Bielefeld:
> http://www.ub.uni-bielefeld.de/biblio/search/suchverz.htm "
> 


 Mit freundlichem Gruss

   Mario Kowalak

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