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Re: Bill Gates



zu den Monita der Herren Lüdcke, Pörzgen, Trandschütz und Umstaettter:

Ich habe das US-amerikanische Denken objektiv zu erklären versucht und mich
dem nicht angeschlossen (siehe mein P.S. von wegen Sünder).

In Kenntnis der Danaer und des schlauen Odysseus: Natürlich waren die
Troianer im Nachhinein schlauer. Aber - Hand aus's Herz und ein klein
bisschen weniger fundamentalistisch: Hätten wir's nicht auch genommen?

Und: Hätten wir die Fähigkeiten eines BG - hätten wir sie nicht auch
genutzt? Entrüstung über den in allen (!) Nuancen cleveren BG ist daher
müßig. In der Beurteilung dieses Menschen schwingt ungewollt auch eine
Portion Neid mit. Andererseits hat er dem PC zu seinem Siegeszug verholfen.

Das Rad der PC-Geschichte - und hier äußere ich nun meine Meinung - ist
leider nicht zurückdrehen. (Wer jemals mit einem ATARI 1040 - so wie ich -
begonnen hat, weint dem ewig nach und verflucht die langen Ladezeiten, Crahs
pp. von IBM/BG.) Ein Tor, der daher von BG keinen PC geschenkt nimmt - mit
einem besseren System bin ich global nicht kompatibel und kann mich -
bibliothekarisch bildhaft - in den Zettelkasten zurückziehen.

Hans G. Kuhn
RLB Koblenz

P.S.: Nicht dass ich ihn liebe, aber: BG und seine Frau verschenken übrigens
nicht nur PCs.


----- Original Message -----
From: Rainer Pörzgen <poerzgen _at__ uni-lueneburg.de>
To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Sent: Tuesday, July 15, 2003 12:43 PM
Subject: Re: Bill Gates


> At 11:31 15.07.2003 +0200, you wrote:
> >... das man vondem, was man an der Gesellschaft verdient hat, auch etwas
der Gesellschaft
> >zurückgeben muss.
> >Ein US-Amerikaner hätte also für die hier gelaufene bzw. laufende
Diskussion
> >kaum Verständnis: What Bill does, is normal and o.k.!
>
> Dass ein US-Amerikaner für diese Diskussion kaum Verständnis hätte,
bedeutet zunächst einmal gar nichts.
> Es geht zudem nicht darum, in puritanischer Tradition der Gesellschaft
etwas von dem, was einem gegeben worden ist, zurückzugeben, indem man eine
Bibliothek stiftet oder eine Konzerthalle oder was auch immer. Das ist
erfreulich oft geschehen. Dem Stifter brachte es nicht mehr ein als einen
guten Namen (wem wäre schon der Name Carnegie bekannt ohne die Carnegie
Hall?).
> Es geht hier vielmehr darum, dass ein Monopolist erst einmal kräftig
abzockt und dann ein wenig davon zurückfließen lässt, und selbst dieses
Wenige nicht ohne Zweck und Ziel, wobei ich noch nicht einmal an die
Steuerersparnis denke. Hier geht es einem Stifter um mehr als einen guten
Namen, hier geht's um handfeste materielle Vorteile. Ein Danaergeschenk! Ich
finde es bedauerlich, dass das als normal und o.k. angesehen wird, und mehr
als bedauerlich sogar, dass der Zweck auch wieder die Mittel heiligen soll.
> R. Pörzgen
>
>
>
> Rainer Pörzgen
> Universitätsbibliothek / IVS
> D-21332 Lüneburg
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> Tel.:  0049 / (0)4131 / 78 11 55
> Fax:  0049 / (0)4131 / 78 11 11
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