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Re: Bill Gates



Guten Morgen,

eine kleine Anmerkung, bevor Andrew Carnegie zum Heiligen des Bibliothekswesens
erklärt wird:

Umstaetter schrieb:

> Für die, die den Text von Harnack und dazugehöriges nicht gerade bei der
> Hand haben ;-)
> Andrew Carnegie nahm als gläubiger Mensch den Satz: "Es ist leichter,
> dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in den
> Himmel kommt." (Matth. 19,24) sehr ernst.

Ja, so ernst nahm er seinen Glauben, dass er beabsichtigte, seinen Arbeitern
den Lohn um 18 % (!) kürzen zu lassen, was 1892 zum Homestead Strike führte,
der von der amerikanischen Nationalgarde niedergeschlagen wurde und diverse
Tote und Verwundete unter den Arbeitern forderte!

> Mit seiner massiven Förderung des Bibliothekswesens begründete er die
> Meritocracy und damit den American Way of Life, d.h. es war der Versuch
> jedermann die Möglichkeit zu geben sich selbst zu bilden und damit den
> gesellschaftlichen Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär zu schaffen.
> Er selbst war ja als Einwanderer mittellos in die USA gekommen.

Richtig. Aber dass die Bibliotheken, die Carnegie gespendet hat, letztlich ein
Ergebnis rückksichtslosester Ausbeutung von Mensch und Natur waren, sollte man
doch nicht verschweigen. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt!

MfG
Martin Steinmetz
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Dipl.Bibliothekar Martin Steinmetz
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