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Re: Zeit fuer Elite-Bbliotheken?



On 14 Jan 04, at 9:19, Martin Steinmetz wrote:

> Landen wir dann nicht letztlich wieder bei dem oft gebrauchten Begriff  "Knowledge
> Management"?
> 
Vielleicht, weil es so knapp ist und so griffig zu sein scheint.
Aber abgesehen davon, dass es ja eine Art geistige Kapitulation ist, wenn man 
ausgerechnet fuer sein Paradigma keinen treffenden deutschen Ausdruck mehr findet:
"Knowledge" ist zu eng: wir handeln mit Aufzeichnungen aller Art, die man nicht 
schon alle sofort als "Wissen" ansehen kann, sondern die vielmehr Rohstoff fuer 
Wissen sein koennen. "Knowledge Engineering" traegt diesem Gedanken eher Rechnung,
ist aber von der Informatik her mit der KI zu eng verbandelt, als dass wir es uns
aneignen koennten.
"Management" *kann* wohl schon als allgemein akzeptiertes Fremdwort gelten, es 
ist aber auch ausserordentlich schwammig.

"Knowledge Management", oder warum nicht "Wissensmanagement", scheint mir zu 
stark zu suggerieren, dass da ein paar Wissens-Oberzentren mit Superwissen 
ausgestattet sind und alles Wissen kanalisieren, strukturieren und 
administrieren. Es klingt, m.a.W., ein wenig ueberheblich, und die "Oekonomie"-
Urbedeutung scheint mir darin zu kurz zu kommen.



Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
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