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Zeitungsartikel zu Studie/Biblioth.



TAGESSPIEGEL 16.3.2004:

Studie: Deutschland vernachlässigt seine Bibliotheken

Im internationalen Vergleich führen deutsche Bibliotheken ein
"Mauerblümchen"-Dasein. Sie erhalten deutlich weniger Geld, werden seltener
von den Bürgern besucht und der Bestand stößt nur auf mäßige Wertschätzung.
Nutzungsgrad und Zufriedenheit mit dem Angebot seien in den untersuchten
Staaten Finnland, Großbritannien, Singapur, Dänemark und den USA deutlich
höher als in Deutschland, teilten am Montag die Gütersloher Bertelsmann
Stiftung (Gütersloh) und die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände
(BDB) mit. Dänische Bürger nutzten Bibliotheken drei Mal so oft wie die
Deutschen, hieß es. Allerdings lassen sich andere Länder ihre Bibliotheken
auch erheblich mehr kosten, wie die Studie im Rahmen des Projekts "Bibliothek
2007" ergab: Während in Deutschland pro Jahr etwa ein Euro pro Kopf für Bücher
und andere Medien investiert werden, sei es in den Vergleichsländern das Drei-
bis Neunfache. In Großbritannien seien zudem neun von zehn Befragten mit dem
Angebot der Bibliotheken zufrieden, während es in Deutschland nur 40 Prozent
seien. In den untersuchten Ländern dienten Bibliotheken etwa zur Garantie des
freien Informationszugangs für jeden Bürger oder zur Integration von Migranten
durch Leseförderung. "Die Bildungsspitzenländer haben das Potenzial, das in
Bibliotheken für die Bildung liegt, erkannt - in Deutschland dagegen redet
auch nach PISA kaum ein Politiker über Bibliotheken", sagte Christof Eichert
von der Bertelsmann Stiftung. dpa

(SZ 16.3.04: Erlernter Lesefrust; TAZ 16.3.2004: unterm strich; FR 16.3.04:
Lektüre für die Krise)


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