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Re: Sacherschliessung: Anreicherung von Bibliothekskatalogen



K. Graf greift nochmals ein sehr wichtiges Thema auf:

> Wir hatten hier das Thema schon des oefteren: Soll man
> Bibliothekskataloge mit Inhaltsverzeichnissen,
> Besprechungen usw. anreichern?
>
und stellt dazu eine umfangreiche Materialsammlung bereit:
>
> http://wiki.netbib.de/coma/EnrichedContent
>
die einmal mehr die Notwendigkeit dessen belegt, was schon durch mehrere
Projekte
angeregt und in Augsburg zum Thema Regelwerksumstieg gesagt wurde:

  http://www.allegro-c.de/formate/gz7.htm

Dann faehrt Graf aber fort:
> Es gibt prinzipielle Bedenkentraeger, die darauf verweisen,
> dass der OPAC durch solche Zugaben zu einer
> "Zufallsmaschine" werde und die nicht muede werden, die
> Ansicht, man koenne in Bibliothekskatalogen erfolgreich das
> zu einem Thema relevante Material auffinden, als naive
> Illusion zu geisseln.

Das ist ein Missverstaendnis. Am Ende meines hier implizit zitierten Papiers
steht:

"Wie auch immer man vorgeht und welcher Katalog es auch ist: Wer eine
thematische
Abfrage macht, kann nie erkennen oder herausbekommen (denn soviel Zeit hat
keiner), ob die Ergebnisliste wirklich alles Vorhandene zu dem Thema umfasst.
Dasselbe gilt aber auch für Suchmaschinen. Die Zentrale Erwartung ist,
leider,
eine naive Wunschvorstellung"

und das bezog sich auf die Forderung eines neuen IFLA-Grundsatzpapiers,
welches
so zitiert wurde:
"Und das allerneueste "Statement of Principles", formuliert und diskutiert im
zuständigen Gremium der IFLA, fordert unter anderem vom Bibliothekskatalog,
dass
er
                  "all resources on a given subject"

zusammenführen soll, was ungefähr dasselbe besagt."

Nur diese sog. Zentrale Forderung, "all resources on a given subject"
auffindbar
zu machen, wurde als naive Wunschvorstellung bezeichnet, und das ist und
bleibt
sie. Die von Graf genannten Aktivitaeten koennen alle dem zu hoch gesteckten
Ziel
sehr viel naeher kommen als ein blanker RAK- oder AACR-Katalog, und muessen
deshalb wichtig genommen und weiterverfolgt werden, ganz klar, aber erreichen
koennen sie es nicht: die im Papier zitierten Beschraenkungen gelten auch
dann
immer noch, wenngleich oft entscheidend weniger, wenn man alle Register zieht
hinsichtlich Anreicherung durch mehr Wortmaterial.

Wichtiger als jene allgemeine Feststellung, die keineswegs irgendwelche
Aktivitaeten im Sinne Grafs behindern soll, ist es aber, dass Ernst gemacht
werden muss mit solchen Methoden, die bislang bei uns nur spradisch und
unkoordiniert zu finden sind. Ein Regelwerksumstieg, das bestaetigt sich
erneut
und muss wohl weiter bekraeftigt werden, wuerde weitaus weniger bringen, im
Gegenteil: die Inkonsistenz wuerde ja zunehmen. Ohne Einschraenkung ziehe ich
somit am selben Strick wie K. Graf, und sogar in dieselbe Richtung.

B.E.


Bernhard Eversberg
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