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Re: (Fwd) R-Reform: Verschlimmbesserung



On 6 May 04, at 16:51, Sebastian Wolf wrote:

> Woran das wohl liegen mag, dass keiner darüber diskutiert?
> Vielleicht weil jede vernünftige Suchmaschinen und jeder vernünftige
> Bibliothekskatalog einfach alte und neue Schreibung berücksichtigen
> muss und ggf. beide Schreibformen automatisch suchen muss?
Bislang macht das aber keine, und technisch hat das auch seine Grenzen.
Die Problematik wurde behandelt in
  http://www.allegro-c.de/formate/rref.htm

> Vielleicht weil Rechtschreibfehler in Dokumenten, verschiedene
> Schreibweisen, insbesondere in alten Dokumenten (es ist ja nun weiß
> Gott nicht die erste Rechtschreibreform seit 1000 Jahren, oder?) etc.
> etc. ein viel größeres Ärgernis sind und zu einer viel größeren
> Reduktion der "precision" führen, als die paar Wörter, die durch die
> Rechtschreibreform verändert wurden?
Es geht darum, dass durch die R-Reform die Zahl der ohnehin vorhandenen
Problemfaelle ohne Not erhoeht wurde. Die Masse des notwendigen Wissens, wenn
man
zu guten Resultaten kommen will, ist ebenfalls erhoeht, nicht verringert -
kontraer zur Absicht der Reform.

> Vielleicht weil es den meisten Menschen mehr als egal ist?
Genau das ist eins der wirklich bedenklichen Probleme.
Gerade WEIL es vielen Menschen egal ist, durfte man nicht die Schleusentore
zur
Beliebigkeit oeffnen, meine ich.

> Vielleicht gar am Ende weil es sogar Menschen gibt, die die
> Rechtschreibreform für sinnvoll erachten und sich eher darüber
> ärgern, dass einige "unbelehrbare" immer noch nach der alten
> Schreibweise schreiben?
Na gut, Sie gehoeren zu den belehrbaren. Sie duerfen ja auch weiter
neu schreiben, wie wir jetzt wissen. Die FAZ gehoert zu den unbelehrbaren,
die
"Schweizerischen Monatshefte", kein ganz unbedeutendes Blatt, neuerdings
auch.
>
> <ironie>
> Ich weiß, die Befürwortung der Rechtschreibreform ist natürlich ein
> schändliches Verhalten - aber wenn ich diese Petitionen etc. gegen
> die Rechtschreibreform lese, hört sich das für mich immer so an, also
> ob das Ende des Abendlandes kurz bevor steht und wir an der Schwelle
> zum Jüngsten Gericht stehen.
> </ironie>
Fuer manche gilt das, fuer manche nicht.

Das Thema noch weiter zu vertiefen und zu verbreitern, so sehr es sich
lohnte,
versage ich mir an dieser Stelle.

MfG B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg@xxxxxxxx


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