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Re: AW: Enzyklopädien und WWW (speziell zur e ncarta: anmerkungen)



Man kann das Ganze kulturkritisch weiterdiskutieren und klagen oder
sich medienoptimistisch freuen --- oder man kann fragen, was
wünschenswert wäre. Wünschenswert wäre zweifellos das, was hier schon
genannt wurde: Medienkompetenz, und zwar im Sinne einer Schulung der
Urteilskraft im Umgang mit Medien und ihren Inhalten. Eine solche
Schulung findet an Bibliotheken in der Regel nicht oder nur am Rande
statt, weil die Bibliotheken die pädagogische Dimension ihres Tuns
zumeist erfolgreich verdrängt haben: Schulung/Unterricht machen immer
die anderen, die Schule oder die Universität; die Bibliotheken
begleiten das höchstens technisch und fallweise beratend (in der
Auskunftsabteilung). Nun zeigt es sich inzwischen aber sehr massiv,
daß eben weder die Schulen noch die Universitäten die angemahnte
Medienkompetenz vermitteln, zum Großteil übrigens deshalb, weil dort
selbst sehr irrige Vorstellungen über den Sinn und Nutzen der neuen
und alten Medien bestehen. Wer das nicht will, muß etwas tun, was
Bibliothekaren seit langem abgewöhnt wurde: sie/er muß unterrichten,
d.h. in die Schulen und/oder Universitäten gehen und dort durch guten
Unterricht zum Thema Medien die Urteilskraft bilden helfen. Billiger
ist es nicht zu haben.

Uwe Jochum


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