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Exilpresse: Aufbau: Fehlende Verlinkungsmöglichkei t: Kommentar (Logische Verlinkung über Published S ubjects)



Sehr geehrter Herr Dr. Henze,
liebe Liste,

Ein Kommentar zur Diskussion um eine fehlende Verlinkungsmöglichkeit beim
Exilpresse-Projekt:

Im Rahmen von Digitalisierungsprojekten sollte beim Design grundsätzlich mit
darauf geachtet werden, daß die dadurch verfügbaren Artefakte und geistigen
Gegenstände über Stellvertreter (subject proxies) logisch adressierbar sind.
Dies dient dem Content Interlinking.

Auch sollte die Adressierung möglichst technologieneutral und stabil sein. Bei
Nutzung von Roy Fieldings REST-Architektur (hier: "einfache Parameter in der
URL") könnten externe Anwendungen wie z.B. Informationsagenten oder andere Web
Services leichter auf die Ressourcen zugreifen.

Auf beide Anforderungen sollten künftig die Geldgeber von
Digitalisierungsprojekten achten.

Zum besseren Verständnis sollte man unterscheiden zwischen der logischen
Adressierung über einen Stellvertreter und der konkreten physischen
Implementierung des Zugangs, die sich über die Zeit ändern kann.

Für die Identität in der logischen Adressierung nehme man URIs entsprechend
der Topic Map published subjects (zur dauerhaften logischen Adressierung
bestimmte SIPs - subject identity points), die man auch für RDF-Identität
verwenden kann.

Paradoxerweise ist die DDB mit EPICUR selbst Anbieter von persistenten IDs,
verwendet sie aber (noch?) nicht für die logische Adressierung - weder für
Digitalisate, noch für Normdaten.

Es ist nicht notwendig, physisch auf URLs zu verlinken, um logisch Aussagen
über geistige Gegenstände verknüpfen zu können. Insbesondere können auch
unabhängige Drittanbieter subject proxies anbieten (hier: ich statt der DDB).
Allerdings macht dies Dritten Arbeit und kann zu Inkonsistenzen führen, daher
sollte dies nach Möglichkeit vorrangig der Anbieter tun.

Zum Argument, daß man nicht auf physische Seiten verlinken kann, weil sie
dynamisch erzeugt werden: Auch und gerade dynamische Seiten können mit der
REST-Architektur persistente URLs haben.

Böte die DDB logische Stellvertreter an, die - wie von mir unten gezeigt -
eine Beschreibung enthalten, was die Nutzerin tun muß, könnte der physische
Zugang zunächst so bleiben wie er ist. Allerdings bliebe dann noch das
Argument der Umständlichkeit für die Nutzerin.

Mit etwas Hilfe durch die DDB könnte man vermutlich die URL-Parameter für den
Direkt-Aufruf mit begrenztem Aufwand aus dem Javascript reengineeren, habe ich
mir im Detail aber noch nicht angesehen.

Ich möchte ein Beispiel skizzieren, wie ich mir das mit der logischen
Adressierung vorstelle.

Für Rückfragen und Kooperationsprojekte stehe ich gerne zu Verfügung.

-----------------------------
Zum Zwecke des semantischen Content Interlinking braucht die Exilzeitschrift
"Aufbau" ein published subject, ebenso einzelne Seiten oder sogar Spalten.

Beispiel für Spalte b auf S. 22 im Jg. 5 Nr. 16 vom 1.9.1939:

Online-Demo derzeit unter:
http://kpeer.wim.uni-koeln.de:8080/omnigator/models/topic_complete.jsp?tm=Zad
erecki.xtm&id=JOURNAL-Aufbau-VL5-NR16-PD1939-09-01-PG22-CLb

Die XTM-Konstrukte finden sich derzeit auf:
http://kpeer.wim.uni-koeln.de/~sigel/XTM/Zaderecki.xtm

Für die Fundstelle und die Personennormdaten habe ich SIPs definiert, weil mir
die DDB keine liefert:

<!-- fuer SIP evtl. DOI benutzen -->
<!-- fuer Fundstelle ebenfalls SIP benutzen -->
<!-- VL: Volume; NR: Number; PD: Publication Date; PG: Page; CL: Column -->
<topic id="JOURNAL-Aufbau-VL5-NR16-PD1939-09-01-PG22-CLb">
  <instanceOf>
    <topicRef xlink:href="#fundstelle"/>
  </instanceOf>
  <subjectIdentity>
    <subjectIndicatorRef
xlink:href="http://purl.org/NET/DDB/#JOURNAL-Aufbau-VOL5-NR16-PD1939-09-01-PG
22-CLb"/>
  </subjectIdentity>
  <baseName>
    <baseNameString>Zeitschrift "Aufbau" 5(16) vom 1.9.1939, S. 22, Spalte
b</baseNameString>
  </baseName>
  <occurrence>
    <instanceOf>
      <topicRef xlink:href="#ot_physischer_zugang_digital_url"/>
    </instanceOf>
    <resourceRef xlink:href="http://deposit.ddb.de/online/exil/exil.htm"/>
  </occurrence>
  <occurrence>
    <instanceOf>
      <topicRef xlink:href="#ot_physischer_zugang_digital_beschreibung"/>
    </instanceOf>
    <resourceData>Diese Seite ist derzeit leider nicht direkt physisch
adressierbar. Aktivieren Sie Javascript. Geben Sie im linken Fenster die Daten
der Seite ein und wählen Sie "anzeigen".</resourceData>
  </occurrence>
</topic>

<topic id="DDB_PND_127266119">
  <instanceOf>
    <topicRef xlink:href="#person"/>
  </instanceOf>
  <subjectIdentity>
    <subjectIndicatorRef
xlink:href="http://purl.org/NET/psi/#DDB_PND_127266119"/>
  </subjectIdentity>
  <baseName>
    <baseNameString>Zaderecki, Taddäus</baseNameString>
  </baseName>
  <baseName>
    <scope><topicRef
xlink:href="#name-with-simplified-characterset"/></scope>
    <baseNameString>Zaderecki, Taddaus</baseNameString>
  </baseName>
  <baseName>
    <scope><topicRef xlink:href="#polen"/></scope>
    <baseNameString>Zaderecki, Tadeusz</baseNameString>
  </baseName>
  <baseName>
    <scope><topicRef xlink:href="#zugangsbenennung"/></scope>
    <baseNameString>Zaderetski, Tadeush</baseNameString>
  </baseName>
  <occurrence>
    <instanceOf>
      <topicRef xlink:href="#ot_wirkungsdaten"/>
    </instanceOf>
    <resourceData>1937</resourceData>
  </occurrence>
  <occurrence>
    <instanceOf>
      <topicRef xlink:href="#ot_kommentar"/>
    </instanceOf>
    <resourceData>Zaderetski, Tadeush als Zugangsbenennung ist aus Quelle:
Jewish National &amp; University Library, Jerusalem - NNL: The Hebrew
University of Jerusalem </resourceData>
  </occurrence>
</topic>

-----------------------------

Was weiter zu tun wäre: Durchgängig FRBR-Konstrukte verwenden.

Bezug war:
----------
"[P]roblematisch (...) ist die fehlende Möglichkeit auf einzelnen Seiten
verlinken zu können."
	Lars Aronsson 15.6.2004 auf inet-bib

"Dem ist voll und ganz zuzustimmen. Es gibt Hunderte überzeugende
Digitalisierungsprojekte weltweit (...) die es ermöglichen, einfach auf
einzelne Seiten zu verlinken. Es kann ja wohl nicht sein, daß technische
Inkompetenz in der DB dem Benutzer der digitalen Ausgabe Verweismöglichkeiten
raubt, die im Printbereich selbstverständlich sind."
	Klaus Graf 15.6.2004 auf inet-bib

"Auf einzelne Seiten kann man deshalb nicht verlinken, weil sie physisch gar
nicht existieren; sie werden im gewünschten Format (zurzeit GIF bzw. PDF) und
der gewünschten Auflösung erst on-the-fly aus TIFF erzeugt. Bei der Konzeption
des Projekts in den späten 90iger Jahren haben wir uns für dieses Verfahren
entschieden, um für den Benutzer unnötig lange (und teuere) Ladezeiten zu
vermeiden. Dieses ressourcenschonende) Konzept wird bei einer
Reimplementierung jedoch sicherlich ebenfalls überdacht werden."
	Dr. Volker Henze, DDB, 16.6.2004 auf inet-bib


Mit freundlichen Grüßen
Alexander Sigel
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Alexander Sigel, M.A., Researcher in Semantic Knowledge Networking
sigel@xxxxxxxxxxxxxxxx, +49 221 470-5322, http://kpeer.wim.uni-koeln.de/
U Cologne, Dept. of Information Systems & Information Management
office: Pohligstr. 1, Room 406, 50969 Cologne, GERMANY


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.