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Re: Uni Heidelberg: Oh, was finde ich denn da?



On Tue, 10 Aug 2004 16:45:49 +0200
 Sascha Carlin <sc@xxxxxxxx> wrote:
> Klaus Graf wrote:

> Dieses Thema betrifft nicht nur Inetbib und
> Bibliothekare, aber gerade letztere haben hier eine
> exponierte Stellung gegenüber der Gesellschaft, sind sie
> es doch, die in den Augen der Menschen Experten für
> Inhalte sind. Und wenn schon die Experten so lax damit
> umgehen, kanns ja nicht so schlimm sein, hin und wieder
> mal abzukupfern.
> 
> Ein Thema übrigens, zu dem auch Sie sich bereits mehrfach
> 'aufgeplustert' ('tschuldigung, ich konnte es mir einfach
> nicht verkneifen) haben, zum Beipspiel hier:
>
<http://www.uni-bayreuth.de/departments/aedph/2002/0613.html>

Ist da nicht ein bisschen viel Pathos dabei? Das Ganze
erinnert mich ein wenig an die Kampagne "Raubkopierer sind
Verbrecher". Man kann natuerlich dramatisch einen herzlich
belanglosen Einzelfall zur grundsaetzlichen Abrechnung mit
einer laxen Bibliothekarsmentalitaet nutzen, die sich
gewisse Reste von Benutzerfreundlichkeit und Mut vor
Verwerterthronen noch nicht hat abtrainieren lassen.
Natuerlich sollten Bibliothekare mehr ueber das
Urheberrecht Bescheid wissen (sie wissen trotz unendlich
vieler Informationen viel zu wenig darueber, das ist
richtig), aber ich bezweifle, ob ein in INETBIB
vorgetragenes "J'accuse" die Halb- und Viertelsbildung
entscheidend bekaempfen koennte.

Es darf in diesem Zusammenhang auf die 2. Auflage des
bewaehrten Ratgebers zu Urheberrechtsfragen
"Multimediarecht fuer die Hochschulpraxis" (2004)
hingewiesen werden, die kostenlos als PDF zum Download
bereitsteht (289 Seiten):
http://www.cec.nrw.de/kunden/uvm/www.nsf/0/FA103BA5756C8483C1256E240055C4CF/$file/ratgeber.pdf
oder kurz: http://tinyurl.com/4uztn

Es waere vielleicht angebracht, die Kirche im Dorf zu
lassen. Da hat ein Hochschulmitarbeiter einen kurzen Text
aus der Kategorie Tipps & Tricks aus INETBIB mit exakter
Quellenangabe anderen online zugaenglich gemacht. Ich sehe
beim besten Willen keinen dadurch entstandenen Schaden -
weder einen Vermoegensschaden noch einen moralischen.

Aber vermutlich, so wird uns vielleicht Herr Carlin
belehren, ist das das Gleiche wie wenn Studierende schamlos
 ihre Hausarbeiten aus dem Internet abkupfern (Thema meines
oben zitierten Beitrags) oder Raubkopierer-Verbrecher neue
Filme ins Netz stellen. In allen diesen Faellen kann es
wohl fuer Herrn Carlin nur heissen: Wehret den Anfaengen!

An der Hitze kanns wohl nicht liegen (hier regnets stark)
...
Klaus Graf

 
  


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.