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Re: Re: OT: Homonyme



"Homonym" ist demnach polysem. Meine antonymische Auffassung steht Ihrer
hyperonymen Auffassung gegenüber. Beide Sichtweisen werden durch die
Erklärungen der Wörterbücher gedeckt, da die Einschränkung "[u.
Herkunft]" eigentlich eine eigene Bedeutung erfordert:

Ho|mo|nym,  das; -s, -e: 1. (Sprachw.): Wort, das mit einem andern
gleich lautet, den gleichen Wortkörper hat (aber in der Bedeutung [u.
Herkunft] verschieden ist).
© 2000 Dudenverlag

 In der Mehrzahl der Fälle ist H. dadurch entstanden, daß etymolog.
unverwandte Wörter durch lautl. Entwicklungen (z.B. Reif1 < mhd. rîfe;
Reif2 < mhd. reif) oder Entlehnungsprozesse (z.B. Tau1 'Niederschlag
feuchter Nachtluft' < mhd. tou; Tau2 'starkes Schiffsseil' < mnd. tou)
ausdrucksgleich geworden sind. In anderen Fällen haben sich
Teilbedeutungen polysemer Zeichen so weit voneinander entfernt, daß sie
als völlig unterschiedl. empfunden werden, z.B. Schloß
'Schließvorrichtung' 'prächtiges Wohngebäude Adliger',
[Lexikon Sprache: Homonymie, S. 1. Digitale Bibliothek Band 34: Metzler
Lexikon Sprache, S. 3927 (vgl. MLSpr, S. 280) (c) J.B. Metzler Verlag]

Es ham also mal wieder beide Recht (wobei ich Herrn Glück (Lexikon
Sprache) in seiner Ausfühung inhaltlich nicht folgen will, denn woher
will er bitte schön wissen, wie ich empfinde?)!

Viele liebe Grüße aus Freiburg
Ihr Klemens Wolber


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