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Re: Sinn und Unsinn: virtuelles Buecherregal



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Herr Graf schrieb:
>Ich habe mich hier aber gegen das virtuelle Buecherregal
>ausgesprochen, weil ich gerne selbst entscheiden moechte,
>ob ich bei einer Sucheingabe eine kommerzielle Buchwerbung
>bzw. einen bibliographischen Nachweis moechte...

Aus der Sicht eines Experten ist das sicher nachvollziehbar, aber leider ist
der größte Teil der Internetnutzer dies nicht.

Wir machen gerade eine PR-Aktion im Erdgeschoss der Kölner Zentralbibliothek
zur Digitalen Bibliothek, wo wir gezielt unsere Kunden über "unsere neue
Literatursuchmaschine" informieren (obwohl die digibib nicht neu ist und
wesentlich mehr kann als nur Literatur suchen....)

Nicht nur nach den Kundengesprächen am Infostand kann ich Herrn Seiffert
absolut zustimmen. Auch in Gesprächen mit Lehrern höre ich sehr oft Aussagen
wie: "Meine Schüler nehmen den erstbesten Treffer bei Google -  und daraus
entsteht dann die Facharbeit." Die dazu passende Schülermeinung:
"Bibliothek - wieso denn? Ist doch alles im Internet!"

Auch um dieses offensichtlich verbreitete Nichtwissen um die weiterhin
unverzichtbaren Printbestände, die in Bibliotheken ja immer noch ein
Kerngeschäft sind, geht es. Und wen das virtuelle Bücherregal stört, mag
ja  -site:kirke.hbz-nrw.de   zusätzlich eingeben - so einfach kann man
kommerzielle Werbung leider nicht ausschliessen....

Herzliche Grüße
Frank Daniel

--------------
StadtBibliothek Koeln
Leitung Recherche und elektronische Dienste
Josef-Haubrich-Hof 1,  D-50676 Koeln
Tel.: +49  (0)221/ 221-23882     Fax  -23933
E-Mail:  daniel@xxxxxxxxxxxxxx
WWW: http://www.stbib-koeln.de/


----- Original Message ----- 
From: "Klaus Graf" <klaus.graf@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <INETBIB@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Wednesday, September 08, 2004 8:03 PM
Subject: Re: Sinn und Unsinn: virtuelles Buecherregal


On Wed, 08 Sep 2004 19:45:16 +0200
 "Florian Seiffert" <seiffert@xxxxxxxxxx> wrote:
> Die Idee
> ist eher: Mache das Universum der gedruckten Literatur
>  all denen verf&#252;gbar, die DDB, KVK, GBV ... nicht
> kennen, die  keine Ahnung von Literatursuche haben. Der
> Weg, Menschen in  Literatursuche schlauer zu machen ist
> gut (ich glaube Herr Graf  war daf&#252;r), aber der Weg:
> "Mache Wissen auch den Suchmaschinen  verf&#252;gbar"
> kann doch so falsch auch nicht sein.

Die Initiative von Metager/Forschungsportal, die Inhalte
der Hochschulschriftenserver aus dem deep web zu holen,
wird von mir ausserordentlich begruesst.

Es waere nichts dagegen einzuwenden, wenn SOLCHE Inhalte
praesentiert wuerden. (OHIOLINK hat neuerdings 500+ vom
Papierzerfall bedrohte Buecher als PDF in seinen OPAC
eingebracht, auch einige deutsche z.B. von Wilamowitz, aber
sie sind dort nicht einmal als solche suchbar, lt. Mitt.
des Katalogs, ich habe aber mit keyword acme AND electronic
wohl die meisten gefunden.)

Ich habe mich hier aber gegen das virtuelle Buecherregal
ausgesprochen, weil ich gerne selbst entscheiden moechte,
ob ich bei einer Sucheingabe eine kommerzielle Buchwerbung
bzw. einen bibliographischen Nachweis moechte oder eine
andere Information. Werden solche Treffer (unausfilterbar)
in die Ergebnislisten hineingemischt, so ist das fuer mich
eine Vermuellung. Es spricht fuer sich, dass dieser von mir
deutlich geaeusserte Aspekt mit keinem Wort von Herrn
Seiffert angesprochen wird.

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.