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Re: OT: Sonderzeichen in Emails



Liebe Kolleginnen und Kollegen:

   ich halte die Diskussion darüber, unter welchen Voraussetzungen nun die
Umlaute und das scharfe s in der E-Korrespondenz richtig wiedergegeben werden
oder nicht, für reichlich überfrachtet und eher dazu geeignet, von der
Verwendung von Umlauten (und scharfem s) in der Korrepondenz abzusehen. Wer
erst gelernt haben muß, was Unicode und UTF-8 bedeutet und wie diese
Kodierungen in seinem E-Post-Programm behandelt werden, um erst dann richtig
Deutsch schreiben zu dürfen, der läßt es lieber gleich sein.

Seit mir ca. 1993 der Leiter des Rechenzentrums einer nordwestdeutschen
Hochschule ausführlich erklärte, warum die Übermittlung von Umlauten im
E-Post-Verkehr prinzipiell unmöglich sei, und ich kurz darauf aus Perú eine in
korrektester Weise akzentuierte E-Nachricht in spanischer Sprache erhielt,
glaube ich keinem Spezialisten mehr und halte mich in meinen E-Nachrichten in
der Verwendung von Umlauten nicht zurück.

Hervorheben möchte ich, daß ich von einer Zeit spreche, als das DOS-basierte
"Pegasus Mail" eines der meistbenutzten E-Post-Programme war, für das Begriffe
wie Unicode und UTF-8 sicher heftige Fremdwörter bedeuteten.- Es ist also
falsch, jetzt von der UTF-8- oder Unicode-Fähigkeit als von einer
Voraussetzung für die korrekte Übermittlung von Umlauten zu sprechen.

Ich halte zwar viel von der Netiquette, verwende aber trotzdem seit mehr als
10 Jahren Umlaute in der E-Korrespondenz, und verwehre mich auch gegen den
Vorwurf, damit wider die Netiquette mich zu vergehen. Und dies, weil ich der
Meinung war, daß nicht-korrekte Wiedergabe der Umlaute stets entweder an einer
falschen Einstellung des benutzten E-Post-Programms lag oder an der nicht
vorhandenen Bereitschaft von Systemadministratoren, sich mit der
erforderlichen Sorgfalt den entsprechenden Einstellungen zu widmen.

Und nun zur heutigen Situation: Ich bin auf zwei spanischsprachige Listen
subskribiert, auf die mexikanische (BIBLIOMEX) und auf die spanische (IWETEL)
Schwester von INETBIB, und habe in deren Nachrichten noch einmal genau
nachgeforscht: Dort bildet die Nichtverwendung von akzentuierten und
tildierten Buchstaben die Ausnahme! Mit anderen Worten: Die Verwendung von
Zeichen mit Akzenten und des n und N mit Tilde bildet die Regel!

Auch vor diesem Hintergrund ist mir schleierhaft, daß immer noch empfohlen
wird, keine Umlaute zu benutzen, und dies sogar als Zeichen des Respekts der
Netiquette gegenüber dargestellt wird - als wenn der, der korrekt Deutsch
schreibt, ein Internet-Flegel wäre.


Mit besten Grüßen:

Heinrich Allers

Goethe-Institut, Ber. 532/EDV * Dachauer Str. 122 * D-80637 München
Telephon: ++89 / 15921 471 * Telefax: ++89 / 15921 435
allers@xxxxxxxxx * http://www.allers.privat.t-online.de
* Für eine nachhaltige Wirtschaftsordnung an Stelle der Marktwirtschaft!
* ¡En favor de una economía sostenible en lugar de la economía de mercado!


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