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"Bibliografie" nicht nur für Bibliographien?



Hallo!

Beim Versuch, die zunehmenden Artikel der deutschsprachigen Wikipedia aus dem BID-Bereich grob zu ordnen [1], bin ich auf die Frage gestoßen, ob man das Verzeichnen von Publikationen (incl. grauer Literatur) unabhängig ob mit oder ohne Bestandsnachweis noch als "Bibliografie" bezeichnen kann bzw. es eine bessere Bezeichnung dafür gibt. Prinzipiell sind Bibliografien (von mir aus auch Bibliographien) ja nur bestandsunabhängige Literaturinformationsmittel. Allerdings verschwinden im Online-Zeitalter durch Datenbanken, Open Acces und Linksysteme meines Erachtens die Grenzen zunehmends. ZDB und EZB sind beispielsweise gleichzeitig Bibliografien von Zeitschriften und Bestandsnachweise und bei Linksammlungen wie dem Open Directory Project macht es in der Regel gar keinen Sinn von einem Bestandsnachweis zu sprechen. Also, wie nennt man eine der wesentlichen bibliothekarischen Aufgaben - von außen oft unterschätzt ("Ach, da nehmen wir in Zukunft einfach Ontologien und dann hat sich das") und auch in Zukunft bei allen Versuchen Bibliotheken für tot zu erklären nicht weniger notwendig als zuvor?

"Bibliografie"? - Angestaubt und zudem polysem?

"Bibliothekarisches Verzeichnen von Informationsquellen"? - Zu lang und sperrig?

"Erschließung"? - Zu weit gefasst?

"Metadatenmanagement"? - Kein etablierter Begriff?

Ich plädiere spontan für letzteres, aber vielleicht gibt es ja noch gute vorschläge.

Gruß,

Jakob Voß

[1] siehe http://wikipedia.de/Kategorie:Bibliothekswesen] Einen ausführlichen Artikel zur Wikipedia gibt es übrigens in der kommenden Ausgabe von Information : Wissenschaft und Praxis.


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.