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Re: Quo vadis-Band und Publizieren - Zitieren von online dumps....



Ich glaube, dass die Aussage,

„grundsätzlich sind im Durchschnitt nur 55 % aller bibliothekarischen
Auskünfte richtig“,
zwar eine äußerst wichtige Erkenntnis im Bibliotheksbereich widerspiegelt,
da sie meines Wissens für ÖB, WB und auch für Anfragen an Informationsvermittler/innen gilt,
aber in der Interpretation nicht ganz korrekt ist.
Die Aussage legt nahe, dass jede zweite Antwort falsch ist,
was aber keinesfalls sein muss.
Die meisten Bibliotheksbenutzer stellen vielmehr statistisch betrachtet in der ersten Frage noch zu unspezifische Fragen,
so dass sie erst in der zweiten Frage die "richtige" Antwort erhalten können.
Das ist ein wichtiger Lernschritt und zeigt auch den grundsätzlich notwendigen Rückkopplungseffekt bei Problemlösungen.
Für den Bereich der Informationsvermittlung habe ich dies selbst untersucht.


Ansonsten stimme ich dem Kollegen Hobohm voll inhaltlich zu,
dass diese und ähnliche Erkenntnisse der Bibliothekswissenschaft
"hierzulande immer noch zu wenig bekannt" sind.


MfG


Umstätter






Hans-Christoph Hobohm wrote:


Da erkennt man leider die volle Breite des Problems:

mir stand und steht nur der Korrekturabzug zur Verfügung. In diesem sind auch noch Korrekturen vorgenommen worden, die aber in dem unten aufgeführten Zitat nicht zur Kenntnis genommen wurden, da offensichtlich in der PDF-Anmerkung zu sehr versteckt. Ich hatte in der manuskriptversion noch einen freudschen (?) Rechendreher. Sorry - ändert aber nicht viel an der Tatsache.

Richtiger und etwas weniger aus dem Kontext gerissen heißt die Stelle :

"Ein Plädoyer für auch harte Methodik ist die hierzulande immer noch zu wenig
bekannte 55 % Regel, die Charles McClure und Peter Hernon als
bibliothekswissenschaftliches Gesetz (ganz im technizistischen Paradigma)
aufstellten: „grundsätzlich sind im Durchschnitt nur 55 % aller bibliothekarischen
Auskünfte richtig“, fanden sie in einer Reihe von empirischen (experimentellen) Studien
als Standard heraus. Die einzige Reaktion auf die Veröffentlichung dieses
harten bibliothekswissenschaftlichen ‚Ergebnisses‘ war eine langjährige, meist
polemische Methodendiskussion (vgl. McClure / Hernon (1987)) und keineswegs eine
grundsätzliche Hinterfragung der Institution und ihrer Praxis."


(Hobohm, Hans-Christoph: Desiderate und Felder bibliothekswissenschaftlicher Forschung. In: /Bibliothekswissenschaft quo vadis? = Library Science quo vadis? Eine Disziplin zwischen Traditionen und Visionen ; Programme Modelle Forschungsaufgaben. Mit einem Geleitwort von Guy St. Clair und einem Vorwort von Georg Ruppelt,/ hrsg. v. Petra Hauke, München: Saur, 2005, S. 47-64; hier S. 57)

Auf diesem Wege noch mal ganz herzlichen Dank an das Herausgeberteam, das trotz und wegen des Verlags eine hervorragende Arbeit geleistet haben.
Vielen Dank auch für Sekt und Salate heute Abend bei der Vorstellung des Buches im Institut für Bibliothekswissenschaft an der HU. (auch die Autoren haben das Buch bisher nur von der Ferne gesehen...)


Hans-Christoph Hobohm


At 17:32 07.06.2005, you wrote:


> So oder so: bislang hat sich noch niemand
> bei mir beschwert das von mir Angegebene
> in einer Internetresource nicht wieder-
> gefunden zu haben - abgesehen von Faellen
> wo die Resource verschwunden, verzogen, oder
> deutlich veraendert war ... .
weil eben das Volltextsuchen digital meist erfolgreicher
ist, als die explizite Zitierung, zumal wenn man den
Hinweis von Dritten erhaelt[1]
Eberhard Hilf

[1] Zitat dazu:
Desiderate und Felder bibliothekswissenschaftlicher Forschung;
Hans-Christoph Hobohm;
http://forge.fh-potsdam.de/~hobohm/Hobohm-2005c-Desiderate.pdf <http://forge.fh-potsdam.de/%7Ehobohm/Hobohm-2005c-Desiderate.pdf>
Seite 11 Mitte:
"55% Regel, die Charles McClure und Peter Hernon als bibliotheks-
wissenschaftliches Gesetz (ganz im technizistischen Paradigma)
aufstellten: ''55% aller bibliothekarischen Auskuenfte sind grundsaetzlich
falsch"..

Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm <Hobohm@xxxxxxxxxxxxx> - Bibliothekswissenschaft - Fachhochschule Potsdam / University of Applied Sciences Fb. Informationswissenschaften / Information Sciences Friedrich-Ebert-Str. 4, D - 14467 Potsdam +49 (0) 331 - 580 1514 (Tel) / +49 (0) 331 - 580 1599 (Fax) http://www.fh-potsdam.de/~hobohm/
<http://www.fh-potsdam.de/%7Ehobohm/> http://bibliotheksmanagement.de <http://bibliotheksmanagement.de/> Eigenwerbung : erster Band der Reihe *"Bibliotheken der Welt"* erschienen!
" *Finnland*", Bad Honnef: Bock und Herchen, 2005




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