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AW: AW: Creative Commons im Free Software Magazine



Lieber Herr Herb, liebe Liste,

Sie haben Recht, dass die Kritik an den CC von Tódt einerseits und Berry/ Moss
andererseits ganz anders gestrickt sind, weil Tódt eher meint, dass man
außerhalb des Copyright-Systems nichts Neues wie CC brauche, während Berry und
Moss finden, dass die CC letztlich dem Copyright-System und was dahinter
steckt, verhaftet bleiben.

Letztlich wird in dem Artikel aber auch wenig mehr gesagt als dass die CC
systemkonform (Kapitalismus) sind, was keiner wirklich bestreitet, und ein
stärker politisierter Kampf für die "libre culture" und "true democracy" nötig
wären. Um das zu sagen rekurriert man etwas bemüht, wie ich finde, auf
Heidegger, Deleuze, und Latour und bläht die Sache damit auf. Der Frage ob der
Reformansatz der CC nicht schon konkreten Nutzen entfaltet hat, (siehe den
Beitrag von Mia Garlick) stellen sich die Kritiker der Eigentumsordnung ("If
anything, property is the corruption and the crime; an act of theft from the
common substrate of creativity") nicht.

Die wirklich interessante Fragestellung, die in dem Artikel aufgeworfen wird
(und die man ohne Attacke auf die CC behandeln kann), ist die, was es
eigentlich mit den "Commons" auf sich hat. Die Autoren sehen zwar als Resultat
der CC "only a simulacrum of a commons" und wissen auch, was sie positiv
wollen, nämlich so etwas wie GNU GPL, wohinter eine  "ethische Praxis" stünde
und eben konkrete Zusammenarbeit.

Mit der Frage aber, was denn dabei herauskäme, wenn man das Free/Open Source
Software-Modell auf, sagen wir mal, die Medienproduktion oder die
wissenschaftliche Produktion bezöge (also die bereiche, in denen CC eine Rolle
spielen), wird man allein gelassen.

Vielleicht hat jemand in der Runde Hinweise dazu?

Mit freundlichem Gruß
Knud Böhle

PS: leider ist der INDICARE-Server down, so dass die INDICARE-Monitor-Artikel
erst wieder ab morgen zur Verfügung stehen werden - sorry.


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:owner-inetbib@xxxxxxx
> dortmund.de] Im Auftrag von Ulrich Herb
> Gesendet: Dienstag, 2. August 2005 12:56
> An: Internet in Bibliotheken
> Betreff: Re: AW: Creative Commons im Free Software Magazine
>
> Lieber Herr Knud,
>
> den Artikel von Tódt kenne ich auch, leider hat er keine Substanz und
> zielt in eine ganz andere Richtung als der Beitrag von Berry/ Moss, die
> vollkommen richtig die systemimmanente, konservative Ausrichtung der
> Creative Commons attackieren. Es ist mir sehr wichtig, auf diesen
> Unterschied hinzuweisen. Nichts wäre schlimmer, als Tódt und Berry/Moss
> in einen Topf zu werfen.
>
> Ulrich Herb
>
>
> Boehle, Knud schrieb:
>
> >Lieber Herr Herb, liebe Liste
> >
> >Danke für den link. Übrigens gibt es derzeit im INDICARE Monitor auch
> eine Kontroverse um Anspruch und Realität der Creative Commons.
> >
> >Eingeleitet wurde sie durch eine Polemik des ungarischen Anwalts Péter
> Tódt, der für eine Verwertungsgesellschaft tätig ist.
> >
> >Für Creative Commons antwortete Mia Garlick  ausführlich darauf.
> >
> >Wen's interessiert:
> >Creative Humbug. Personal feelings about the Creative Commons
> licenseshttp://www.indicare.org/tiki-read_article.php?articleId=118
> >
> >Creative Humbug? Bah the humbug, let's get creative!
> >http://www.indicare.org/tiki-read_article.php?articleId=124
> >
> >
> >Mit freundlichem Gruß
> >Knud Böhle
> >
> >
> >****************************************************************
> >Knud Böhle
> >E-Mail: knud.boehle@xxxxxxxxxxx
> >Tel.: +49-7247/82-2989
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> >URL: http://www.itas.fzk.de
> >Projekt: http://www.indicare.org
> >
> >Research Centre Karlsruhe of Helmholtz-Gemeinschaft (FZK)
> >Institute for Technology Assessment and Systems Analysis (ITAS)
> >P.O. Box 3640, D-76021 Karlsruhe
> >
> >Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft (FZK)
> >Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
> >Postfach 3640, D-76021 Karlsruhe oder
> >Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen
> >****************************************************************
> >
> >
> >
> >
> >>-----Ursprüngliche Nachricht-----
> >>Von: owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:owner-inetbib@xxxxxxx
> >>dortmund.de] Im Auftrag von Ulrich Herb
> >>Gesendet: Dienstag, 2. August 2005 10:50
> >>An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
> >>Betreff: Creative Commons im Free Software Magazine
> >>
> >>David Berry und Gilles Moss relativieren den Anspruch der Creative
> >>Commons. Dankenswerter Weise erweitern Sie das Spektrum, das bislang der
> >>Diskussion der Creative Commons zugrunde lag.
> >>
> >>http://www.freesoftwaremagazine.com/free_issues/issue_05/commons_without
> _c
> >>ommonality/
> >>
> >>Der Pointer auf den Artikel stammt von Thilo Pfennig.
> >>
> >>
> >>Ulrich Herb
> >>
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