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AW: Benutzungsgebühren Staatsbibliothek zu Berlin



Liebe Liste,



die Entscheidung, die Jahresbenutzungsgebühr von 15 EUR auf 25 EUR anzuheben,
hat sich die Staatsbibliothek in keiner Weise leicht gemacht. Bitte erlauben
Sie mir in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinzuweisen, dass wir die
Benutzungsgebühren seit 1998 nicht erhöht haben, obwohl wir unseren Leserinnen
und Lesern z. B. durch die Online-Bestellmöglichkeiten, die verlängerten
Öffnungszeiten am Samstag im Haus Potsdamer Straße und die Einrichtung von
nunmehr zwei Bereitstellungstouren zu unserem Außenmagazin einen ständig
verbesserten Service anbieten. Dies hat z. B. dazu geführt, dass wir im Jahr
2005 rund die doppelte Anzahl von Bänden pro Tag für die Benutzung zur
Verfügung stellen.



Die Einnahmen, die die Staatsbibliothek aus den Gebühren erzielt, stehen der
Bibliothek aber auch weiterhin zu 100 % zur Verfügung. Sie werden für die
Erhaltung der Bestände (Einband, Restaurierung, Massenentsäuerung von
säurehaltigem Papier etc.) verwendet. Auch hier sind die Kosten in den letzten
sieben Jahren erheblich gestiegen. Obwohl wir regelmäßig auch aus dem
laufenden Haushalt erhebliche Summen für die Bestandserhaltung bereitstellen,
wären wir nicht in der Lage, den Bedarf auch nur annähernd aus den regulären
Haushaltsmitteln zu decken, den die Bibliothek an bestandserhaltenden
Maßnahmen hat. Das Einbinden von Broschüren und Zeit­schriften, die Reparatur
von Einbänden, die Erhaltung von Papieren aus dem 19. und 20. Jahrhun­dert
durch die Massenentsäuerung, die Restaurierung von Karten und Zeitungen - um
nur einige Beispiele zu nennen - in die wir pro Jahr rund 1,35 Mio. EUR
investieren, dienen letztendlich der Benutzbarkeit der Bestände der
Staatsbibliothek. Ein defektes Buch kann irgendwann nicht mehr für die
Benutzung bereitgestellt werden. Alles was wir in die Bestandserhaltung
investieren, auch die Benutzungsgebühren, kommen also unseren Leserinnen und
Lesern wieder zu Gute.



Etwas andere Beweggründe haben uns veranlasst, künftig eine Gebühr von 1 EUR
für die Bereit­stellung (noch nicht die Aufgabe) einer Vormerkung zu erheben.
Wir haben über mehrere Wochen Erhebungen gemacht, wie viele Vormerkungen zwar
von uns bereitgestellt, aber nicht abgeholt wurden. Dabei wurden rund 20 % der
Vormerkungen von uns zwar bereitgestellt, aber vom Besteller nicht mehr
benutzt. Die Bibliothek muss für die Bereitstellung von Vormerkungen

erhebliche Zeit und beträchtliches Personal aufbringen. Unsere Leserinnen und
Leser haben deshalb künftig die Möglichkeit, eine Vormerkung zu stornieren,
wenn sie den Band vielleicht inzwischen in einer anderen Bibliothek einsehen
konnten, ihn vielleicht auch aus anderen Gründen nicht mehr benötigen.
Insgesamt wollen wir erreichen, dass mit dem Instrument Vormerkung
sorgfältiger umgegangen wird, damit wir nicht Kapazitäten binden, die wir für
die rasche Bereitstellung der Literatur für unsere Benutzerinnen und Benutzer
dringend benötigen. Gleichzeitig bereiten wir die E-Mail-Benachrichtigung für
Vormerkungen vor und hoffen, damit unseren Service weiter zu verbessern.



Besonders in die Kritik geraten ist die Abschaffung der Tageskarten. Mit
dieser nur an einem Tag geltenden anonymen Karte konnten die Leserinnen und
Leser nur den Lesesaal benutzen. Sie hatten keinen Zugang zu den
Magazinbeständen und allen Sonderbeständen. Wir wollen aber künftig die
Sicherheit unserer Bestände erhöhen und nur noch angemeldeten Benutzerinnen
und Benutzern den Zugang zur Bibliothek gestatten. Davon ausgenommen sind die
Besuche­rinnen und Besucher von Ausstellungsbereichen im kontrollierten
Bereich. Diese erhalten kostenlos einen Ausstellungsausweis, der allerdings
nur zum Besuch der Ausstellung berechtigt.



Seit Mitte August bieten wir mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr einen neuen
Service an, der es ermöglicht, die Gebühren und Entgelte mit der EC- oder
Maestro-Karte zu begleichen. Wir bemühen uns ständig, unseren Leserinnen und
Lesern einen verbesserten Service anzubieten.



Bitte haben Sie also Verständnis, dass wir in einigen Bereichen ab dem 1.
September 2005 ohne eine Erhöhung der Gebühren nicht auskommen. Weil die
Gebühren aber unseren Lesern wieder zu Gute kommen, haben wir uns gegen eine
Staffelung der Gebühren ausgesprochen.









Dr. Daniela Lülfing

Leiterin der Benutzungsabteilung

Staatsbibliothek zu Berlin

Preußischer Kulturbesitz

E-Mail: daniela.luelfing@xxxxxxxxxxxxxxxxx


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.