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Re: [InetBib] "Vermarktung" von Diplomarbeiten



Zum einen war das "Verschwinden" bewusst in Anführungszeichen gesetzt, zum anderen ist allgemein bekannt das die Arbeiten nicht verschwinden sondern im Rahmen der Festlegungen, welche der einzelne Prüfling trifft im Archiv einsehbar. Die Erklärungen inwieweit die Arbeit nach Abschluss einsehbar sein darf, wird ja hochschuluebergreifend bei Abgabe der Abschlussarbeit dem Pruefling vorgelegt. Insofern werden bereits hier Grenzen der spaeteren Nutzbarkeit gezogen.
Zum anderen geben neben den Pruefungsaemntern auch Hochschulbibliotheken die Arbeiten ans Archiv ab. Die Pruefungsaemter haeufig aus dem Grund, da die Bibliothek die Arbeiten nicht in ihren Bestand uebernehmen will. Zum anderen zaehlt ein Exemplar der drei vom Pruefling abzugebenden Exemplare der jeweiligen Abschlussarbeit ohnehin zu den von angesprochenen Pruefungsunterlagen und somit gelangt (sofern eine regelmaessige Abgabe durch die Pruefungsaemter erfolgt) ohnehin ins Archiv. Wobei das Archiv die Unterlagen zumindestens als Zwischenarchivgut uebernehmen muss. Somit ist der Behalt der jeweiligen Arbeit innerhalb der Hochschule durch das Archiv auf jeden Fall gesichert. Eigentlich sollte man den Archiven hierueber eher dankbar sein, besonders wenn die Bibliothek die Arbeiten nicht in ihren Bestand uebernehmen will.
Inwieweit die Archive die Arbeiten als archivwuerdig ansehen lassen sich auch entsprechende Vereinbarungen mit Bibliotheken/Fachbereichen/ Instituten treffen. U.U. auch unter entspr. finanzieller Beteiligung der jeweiligen Institution.
Zudem kann die Veröffentlichung im Web auch durch das Archiv erfolgen, in Zusammenarbeit mit der betrefffenden Bibliothek.
Eine Kooperation erscheint doch eher hilfreich als ein Gegeneinander.


Schwalm

<BLOCKQUOTE style='PADDING-LEFT: 5px; MARGIN-LEFT: 5px; BORDER-LEFT: #A0C6E5 2px solid; MARGIN-RIGHT: 0px'><font style='FONT-SIZE:11px;FONT-FAMILY:tahoma,sans-serif'><hr color=#A0C6E5 size=1>
From: <i>&quot;Klaus Graf&quot; &lt;klaus.graf@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx&gt;</i><br>Reply-To: <i>Internet in Bibliotheken &lt;inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx&gt;</i><br>To: <i>Internet in Bibliotheken &lt;inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx&gt;</i><br>Subject: <i>Re: [InetBib] &quot;Vermarktung&quot; von Diplomarbeiten</i><br>Date: <i>Thu, 01 Sep 2005 18:01:36 +0200</i><br>&gt;<br>&gt; &gt; Was ist daran negativ, wenn Diplom-/bzw.<br>&gt; &gt; Abschlussarbeiten im allgemeinen in<br>&gt; &gt; Archiven &quot;verschwinden&quot;?<br>&gt;<br>&gt;Was daran negativ ist, habe ich bereits 1989 umfassend<br>&gt;dargestellt und seit neuestem ist diese Ausarbeitung auch<br>&gt;auf einer langfristig dauerhaften - Dokument der Kategorie<br>&gt;A - Adresse einsehbar (dank Herrn Steinhauer):<br>&gt;<br>&gt;http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=4165<br>&gt;<br>&gt;&quot;Die rechtliche Situation von Prüfungsunterlagen wird<br>&gt;eingehend gewürdigt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet<br>&gt;das Urheberrecht. Der Autor analysiert den Wert von<br>&gt;Prüfungsunterlagen (Examensarbeiten, Diplomarbeiten) für<br>&gt;die wissenschaftliche Forschung und plädiert für eine<br>&gt;leichtere Zugänglichkeit und zuverlässige Aufbewahrung<br>&gt;dieser Arbeiten. Dabei sieht er nicht nur die Archive,<br>&gt;sondern auch die Hochschulbibliotheken in der Pflicht. Die<br>&gt;Überlieferung von Prüfungsarbeiten ist nach Grafs Ansicht<br>&gt;eine bibliothekarische Aufgabe, die Archive sind<br>&gt;demgegenüber nur für die Prüfungsunterlagen im engeren Sinn<br>&gt;(Gutachten, Schriftwechsel und dergleichen) zuständig.&quot;<br>&gt;<br>&gt;Siehe ergaenzend die daran anknuepfende Ausarbeitung von<br>&gt;Kollegen Werner Lengger (Augsburg) 2001:<br>&gt;<br>&gt;http://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/archiv/download/Ueberlegungen.doc<br>&gt;<br>&gt;Er betont, dass die archivierten Exemplare solcher Arbeiten<br>&gt;in Bayern grundsaetzlich der 30-Jahres-Schutzfrist<br>&gt;unterliegen, die auf Antrag verkuerzt werden koenne. Ob<br>&gt;Schutzfristverkuerzungen problemlos moeglich sind, ist von<br>&gt;Universitaet zu Universitaet unterschiedlich. Ebenso<br>&gt;unterschiedlich ist der Zeitpunkt der Abgabe an das<br>&gt;Universitaetsarchiv.<br>&gt;<br>&gt;Universitaetsarchive arbeiten in der Regel mit<br>&gt;Bewertungsmodellen, die nur einen kleinen Teil der<br>&gt;abgelieferten Pruefungs-UNTERLAGEN (einschliesslich der<br>&gt;ARBEITEN) fuer archivwuerdig erklaeren.<br>&gt;<br>&gt;Der Wert einer Arbeit fuer die aktuelle wissenschaftliche<br>&gt;Praxis ist in der Regel kein Kriterium bei der Bewertung<br>&gt;der Archivwuerdigkeit durch den Archivar. Der Archivar<br>&gt;dokumentiert einerseits den Vollzug des Pruefungsverfahrens<br>&gt;anhand des schriftlichen Niederschlags einschliesslich der<br>&gt;abgelieferten Arbeiten (zumindest in der Theorie, in der<br>&gt;Praxis werden Arbeiten, Klausuren und Pruefungsakten im<br>&gt;engeren Sinn oft getrennt aufbewahrt), andererseits<br>&gt;wenigstens ansatzweise die wissenschaftsGESCHICHTLICHE<br>&gt;Bedeutung der Arbeiten.<br>&gt;<br>&gt;Die wiederholten Presseveroeffentlichungen, die auf die<br>&gt;mangelnde Nutzung der mit enormen oeffentlichen Geldern<br>&gt;subventionierten Abschlussarbeiten abheben (am<br>&gt;plakativsten, aber irrefuehrend: &quot;Milliardengrab<br>&gt;Hochschulbibliothek&quot;), machen deutlich, dass der aktuelle<br>&gt;Zugriff gewuenscht wird. Da zahlt man dann auch die 200<br>&gt;Euro bei diplomica.de, weil der Wissenschaftler/Manager nur<br>&gt;im Ausnahmefall bereit ist, tagelange Recherchearbeit fuer<br>&gt;die Fahnung nach solchen Arbeiten zu investieren (wo<br>&gt;koennte ein Exemplar stehen?). Niemand wird ernsthaft<br>&gt;behaupten koennen, dass das Angebot, eine solche Arbeit in<br>&gt;einem Universitaetsarchiv einsehen zu koennen, in<br>&gt;irgendeiner Weise das angesprochene Problem loest.<br>&gt;<br>&gt;Wie oben schon angedeutet: Die Sicherung des<br>&gt;wissenschaftlichen bzw. praktischen Werts der Arbeiten hat<br>&gt;durch die HOCHSCHULBIBLIOTHEKEN zu erfolgen, am besten<br>&gt;durch Einstellung auf dem Dokumentenserver der Hochschule.<br>&gt;<br>&gt;Arbeiten, die dort nicht dokumentiert werden, sind mit<br>&gt;Abstract und - ganz wichtig - Standortnachweis in die<br>&gt;Hochschulbibliographie aufzunehmen. Die entsprechenden<br>&gt;Eintraege sind ueber das OAI-Protokoll abfragbar zu machen.<br>&gt;<br>&gt;Klaus Graf<br>&gt;<br>&gt;<br></font></BLOCKQUOTE>





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