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Re: [InetBib] Bachelor-Arbeit zum Thema RFID in Bibliotheken



Sehr geehrter Herr Dr. Graf,

den Einwand, dass die Tatsache, seine Abschlussarbeit nicht oeffentlich zugaenglich zu machen unbedingt auf eine negative Qualitaet schliessen laesst kann meiner Ansicht nach so nicht stehen gelassen werden.

Es ist jeden Autors freie Entscheidung, ob Nobelpriestraeger oder Diplomand ob und wie er/sie seine Arbeit zugaenglich macht. So weiss die Liste nicht, ob die Arbeit von Fr. Schulze nicht evtl. in der entsprechenden Hochschulbibliothek verfuegbar gemacht wird. Nur weil sie nicht online verfuegbar ist, bedeutet dies nicht automatisch keine Verfuegbarkeit fuer Dritte.

Ein Beispiel: die Abschlussarbeiten des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam, welche mind. mit gut bewertet wurden, sind in der Hochschulbibliothek verfuegbar. Darunter sind Arbeiten, welche teilweise auch veroeffentlicht wurden, teilweise in konkreten Projekten so bspw. der Dresdner Bank AG verwirklicht wurden. Es handelt sich dabei zweifelsohne um Abschlussarbeiten von hoher Qualitaet. Aehnlich wird auch in anderen Hochschulen verfahren.

Einige AbsolventInnen stellen Ihre Arbeit nach Abschluss oeffentlich zur Verfuegung, andere wiederum setzen auf einen Verkauf. Die Entscheidung obliegt jedem selbst. So kann eine mit gut bewertete Arbeit durchaus frei zugaenglich sein, eine sehr gute wiederum nur gegen Entgelt. Mir sind mehrere AbsolventInnen bekannt, welche Ihre z.T. mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten ausschliesslich gegen Entgelt abgeben. Inwieweit dieses Vorgehen moralisch richtig ist, darueber kann gestritten werden. Moral ist ueberdies rationell nicht bewertbar und ein reiner subjektiver Aspekt.

Doch die Qualitaet der Arbeit kann aus meiner Sicht nicht an der Art der Verfuegbarkeit gemessen werden bzw. ob die Arbeit ueberhaupt an Dritte abgegeben wird.

Mit freundlichen Grüssen

Steffen Schwalm




From: Katharina Schulze <katharina.schulze@xxxxxxxxx>
Reply-To: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
To: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Subject: Re: [InetBib] Bachelor-Arbeit zum Thema RFID in Bibliotheken
Date: Thu, 5 Jan 2006 12:05:47 +0100

Liebe Liste,

Ich muss mich entschuldigen, dass ich (mal wieder) eine persönliche Antwort
an die ganze Liste geschrieben habe. Ich habe im Eifer des Gefechts den
Reply Button falsch benutzt, wie Herr Graf dies schon festgestellt hat.

Dass dies aber solch eine Diskussion  auslöst, davon bin ich doch sehr
überrascht, zumal ich nicht die erste und sicherlich auch nicht die letzte
bin, der so etwas passiert.

Über meine Gründe der Einschränkung der Veröffentlichung. Zuersteinmal
möchte ich sagen, dass es sich hierbei um mein geistiges Gut handelt, und
ich somit keinerlei Rechenschaft schuldig bin.

Desweiteren spielen mehrere Faktoren in diese Entscheidung mit ein. Ein Teil
ist die Genehmigung der Hochschule, ein weiterer die mangelde Dichte an
statistischem Datenmaterial. Außerdem war der Teil des Abkommens mit den
teilnehmenden Bibliotheken, dass sie diese Egebnisse zur Verfügung gestellt
bekommen, als Ansporn zur Teilnahme gedacht. Es sind noch weitere
Überlegungen im Spiel, dieses sind nur die Hauptfaktoren.

Ich hoffe, dass diese Diskussion nun abgeschlossen werden kann, da ich die
Angriffe von Herrn Graf (und weiteren) nicht wirklich verstehe und auch
nicht weiter Zeit und Nerven in das Lesen und Beantworten dieser Emails
stecken möchte. Außerdem möchte ich den Rest der Liste nicht weiter mit
einem Thema belästigen, was nur so wenige `Teilnehmer betrifft.

Mit freundlichen Grüßen

K Schulze


On 1/5/06, Rohde Bernd <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxxxx> wrote:
>
> Liebe Listenteilnehmer,
>
> Torsten Schassan schrieb:
> > Klaus Graf hat doch wirklich Recht: Wieso fürchtet Frau Schulze die
> > Veröffentlichung Ihrer Arbeit? Ist es vorausschauender Gehorsam
> > gegenüber irgendwelchen, wahrscheinlich nicht existierenden
> > Vorschriften, die besagen, dass Magister- und Diplomarbeiten
> > nicht (in Eigenverantwortung) veröffentlicht werden dürfen? Was also
> > sind die Gründe?
>
> Auch ich habe damals meine Diplomarbeit als pdf-Datei einer Bibliothek zur
> Verfügung gestellt, mit der Bitte, diese nicht weiterzuverbreiten.
> Grund: Bei der Konvertierung vom WordPerfect-Dokument in PDF gab es Fehler
> (Sonderzeichen etc. wurden zu Lücken).
> Soetwas fehlerhaftes möchte man (ich) nicht weiterverbreitet haben.
> Also: Es liegt nicht immer nur daran, wie jemand zur allgemeinen
> Veröffentlichung steht!
> Ob es bei Frau Schulze auch mit technischen Problemen im Zusammenhang
> steht, oder was auch immer, darüber kann man nur spekulieren.
>
> Ein Hinweis könnte sein (Katharina Schulze schrieb):
> > Ich muss allerdings vor allzu großen Erwartungen warnen, da leider nur
> eine sehr geringe Anzahl an Bibliotheken
> > an der Befragung teilgenommen hat und die statistischen Ergbnisse
> demzufolge schwach sind.
>
> Ich wäre vermutlich an der Stelle von Frau Schulze auch enttäuscht über
> die geringe Beteiligung
> und die dadurch etwas unsichere und vielleicht nicht gerade repräsentative
> (=vorzeigbare) statistische Datenlage.
> Die Antwort kann uns wirklich nur Frau Schulze selbst geben. Und wenn sie
> das machen würde, könnte man diese Diskussion beenden...
>
> Gruss aus Bern
> Bernd Martin Rohde
> __________
>
> Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
> Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
> Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde@xxxxxxx
> (dienstl.:) Tel.: (+41) (0)31 3203313, mailto:bernd.rohde@xxxxxxxxxxxxx
>
>




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