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Re: [InetBib] Goethe digital? war: Re: putting Europe's memory on the web



Lieber Herr Graf,

mir ist nicht ganz klar, was Sie mit Nutzung von E-Texten abseits von Freizeit und Hobby meinen. Für's Zitieren genügt eine der mehreren zitierfähigen Ausgaben für Goethe; für die Volltextsuche als Vorteil der digitalen Texte ist - abseits von sehr speziellen Fragestellungen - eine Ausgabe mit normierter Rechtschreibung besser. Ich kann verstehen, dass Sie sich das Digitalisat wünschen; ich wünsche mir das auch, aber wenn ich entscheiden muss, wofür Geld ausgegeben wird, dann doch eher für etwas, was bisher kaum zugänglich war, und nicht für einen bestens gepflegten, leichtest erreichbaren Klassiker.

MfG, J. Eberhardt

PS Ihre Mitteilungen wären viel höflicher, wenn Sie einfach den ersten Satz strichen, bevor Sie Ihre Mails verschicken. Ich habe das auch grad gemacht.:-)



Klaus Graf schrieb:
On Tue, 07 Mar 2006 08:42:32 +0100
 Joachim Eberhardt <Joachim.Eberhardt@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
wrote:

Lieber Herr Eichwalder,

ich kann darin keinen Skandal erkennen. Goethes Werke
sind in billigen CD-Rom-Ausgaben verfügbar; die Bücher
sind ebenfalls billig. Bei Digitalisierungen stehen
andere Gesichtspunkte im Vordergrund als Werke verfügbar
zu machen, die fast jeder hat und die leicht zu haben
sind.


Herr Eberhardt hat natuerlich Unrecht. Fuer Hobby und
Freizeit genuegt das Projekt Gutenberg oder eine
kostengenstige Directmedia-CD. Aber wenn es um
wissenschaftliche Zitierfaehigkeit fuehrt im Bereich der
E-Texte kein Weg an der ueberteuerten Digitalisierung der
Weimarer Ausgabe durch Chadwyck-Healey vorbei, die sich
kein Privatmann leisten kann.

Wenn man von den Erfahrungen mit Gallica ausgeht (da
verschwinden ohne Begruendung laufend wichtige Werke aus
dem Angebot) oder den Startschwierigkeiten von TEL
http://log.netbib.de/archives/2005/03/19/european-library/
sieht man den vollmundigen Aeusserungen zum geplanten
europaeischen Massendigitalisierungsprojekt mit Skepsis
entgegen. Das wird wohl eine aehnliche
Steuergeldverschwendungsmaschine wie alle anderen nutzlosen
europaeischen Projekte.

Klaus Graf




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