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Re: [InetBib] Digital Object Identifier



Hans-Werner Hilse schrieb:

Mentzel-Reuters wrote:
der ISBN-Rummel ist noch nicht vorbei, da kommt der wahre Hit:
Digital Object Identifier (DOI, mehr dazu: http://www.medra.org/de ),

DOI gibt es schon seit Jahren und das System hat sich im kommerziellen
Verlagsbereich durchgesetzt. Als ein Hauptargument sehe ich, dass die
DOI Foundation den Linkresolver http://dx.doi.org/ betreibt und auf dem
Laufenden hält - und aufgrund des kommerziellen Modells dazu auch
verpflichtet ist.


womit auch ISBN's integriert werden können. 

Das kann eigentlich jedes mir bekannte Schema für Persistent
Identifiers. Und zwar können das alle lediglich in einem Sub-Namensraum.

Wieso "lediglich"? Das Problem der Integration von ISBNs ist nur, dass
kein einheitliches Weiterleitungsziel angeboten wird. Dabei gibt es
unter anderem ("ISBN" durch die Nummer ersetzen):

http://www.worldcat.org/search?q=isbn:ISBN
http://kavia.gbv.de/DB=4.1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=7&TRM=ISBN
http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Booksources/ISBN


Was hält die Bibliothekswelt davon?

Weitestgehend spielt das keine Rolle, solange Persistent Identifier
ordentlich katalogisiert werden. 

Naja, "ordentlich" würde ich die Art und Weise der Katalogisierung von
DOIs nicht nennen, aber das was ordentliche Katalogisierung ist,
definiert ja jeder Bibliothekar selber. In PICA wird die DOI als normale
URL Kategorie 4083 (Pica+: 009P$a) gepackt mit dem Resolver
http://dx.doi.org/ davor. In MODS ist das meiner Meinung nach sauberer
gelöst, da gibt es ein Feld "identifier" und DOI ist nur ein Spezialfall:

<identifier type='doi'>...</identifier>

Das heißt zum Beispiel, dass sie mit ihrem zugehörigen Schema annotiert 
sind (also nicht z.B. alle gemeinsam in ein ein Feld geschmissen
werden, gleich ob URN, Handle, DOI, ARK, PURL).

Eben.


Wichtig ist halt zu wissen, dass DOI als vordringlichstes
Alleinstellungsmerkmal die Kommerzialität hat. Technisch und
administrativ bringt es gegenüber Handles (http://handle.net), die es
benutzt, oder ARKs (http://www.cdlib.org/inside/diglib/ark/) oder PURLs
(http://purl.oclc.org) oder NBN-URNs (Deutschland:
http://www.persistent-identifier.de) keine Vorteile. Allen Persistent-
Identifier-Schemata gemeinsam ist, dass sie ein administratives
Problem, nämlich das Versprechen, sich um die Erhaltung zu kümmern,
technisch nicht lösen können. 

Weil bisher jeder Anbieter ob kommerziell oder nicht auf seinen Daten
sitzt, anstatt eine Liste aller vergebenen Identifier und die aktuellen
Linkziele frei zur Verfügung zustellen. So kann erstens niemand einen
besseren Resolver anbieten und zweitens sind irgendwann alle Identifier
wertlos, weil der auf den Daten sitzende Anbieter seine Lizenz geändert
hat, Pleite gegangen ist o.Ä.

Schöne Grüße,
Jakob Voß


P.S: Wikimedia plant für Wikipedia URNs einzusetzen - die vergebenen
URNs werden natürlich frei verfügbar sein und der dazu passende Resolver
Open Source. Ich kann zwar noch nicht versprechen, dass das bis Ende des
Jahres fertig ist, aber es sieht ganz gut aus.

Siehe auch Patrick Danowskis Hinweis zum Thema unter
http://bibliothek2.wordpress.com/2006/10/24/wikimedia-projekte-uniform-recource-names-urns-vs-persistent-url/



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.