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[InetBib] Was Verlage nicht mehr leisten



On Wed, 29 Nov 2006 08:01:42 +0100
 "Hubertus Kohle" <Hubertus.Kohle@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
wrote:
Liebe Liste
ich möchte mich ganz entschiedn der Meinung von Eric
Steinhauer vor allem in einem Punkt anschließen: Die
wissenschaftlichen (Zeitschriften)Verlage haben da eine
Zukunft, wo sie - im Rahmen von open access - die
professionelle Gestaltung, Lektorierung und Verlinkung
eines Dokumentes übernehmen. Damit würden sie erheblich
mehr und Sinnvolleres als heute tun (welcher
Wissenschaftsverlag macht schon noch ein Lektorat?) und
hätten trotzdem Gewinnmöglichgkeiten. Warum (verdammt
noch mal) wird das nicht heute schon umfangreicher
praktiziert?

Mir liegt der schmale neue Band zur "Krise des Lektorats"
nicht vor, aber da geht es vor allem oder ausschliesslich
um Belletristik:
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=9847&ausgabe=200609

Manches scheint aber durchaus uebertragbar. Nun koennen die
Verlagsvertreter sicher auf manche Ausnahme verweisen (bei
juristischen Texten wird auf Verlagsseite wohl generell
mehr investiert als in anderen Faechern), aber der
generelle Eindruck, dass ein wissenschaftliches Lektorat
eher die Ausnahme als die Regel ist, scheint doch richtig
zu sein.

Wissenschaftliche Literatur wird (in vielen Faechern
jedenfalls) haeufig nur gedruckt, wenn ueppige
Druckkostenzuschuesse fliessen, sei es als Subventionen der
oeffentlichen Hand, sei es aus anderen Toepfen (DFG, VG
Wort, Stiftungen usw.), vom Doktoranden ganz zu schweigen.

Transparenz gibt es in diesem Bereich nicht, empirische
Daten sind also rar.

Das so in das System gepumpte Geld koennte besser fuer
hybrides Publizieren ("Open Access" plus Book on demand)
verwendet werden.

Klaus Graf    
 



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