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Re: [InetBib] UB Eichstaett via SpiegelOnline



Herr Umstätter schreibt: "Eigentlich ist es höchst bedauerlich, dass sich 
niemand der Kolleginnen und
Kollegen in Eichstätt traut, in dieser größten Bibliotheksliste Deutschlands 
offen
und ehrlich über die dortige Situation zu berichten. Ob das an den bereits 
geschehenen
Vorverurteilungen in dieser Liste oder möglicherweise an einem Fehlverhalten in 
Eichstätt
liegt, sei dahingestellt. "

Ich kann die Bemerkung von Herrn Umstätter nur unterstreichen und warte fast 
schon auf die Eichstätter Version der Geschichte. Anscheinend aber hat man sich 
in Eichstätt ins hinterste Magazin zurückgezogen und hofft, daß der Sturm bite 
bitte bald vorbeizieht.

Gruß
Ulrich Hüschen

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of h0228kdm
Sent: 23 February 2007 14:18
To: Internet in Bibliotheken
Subject: Re: [InetBib] UB Eichstaett via SpiegelOnline

----- Original Message -----
From: "Karl Dietz" <karl.dz@xxxxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Friday, February 23, 2007 10:17 AM
Subject: Re: [InetBib] UB Eichstaett via SpiegelOnline


....
...hier noch ein Brief in diesem Kontext aus 2002 von Josef Mittermaier:
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg09138.html

Dieser Brief beantwort möglicherweise die schon mehrfach gestellte Frage,
ob man sich jetzt nach über vier Jahren in Eichstätt nicht mehr traute,
 weitere Bestände zu verkaufen und sie darum zu "Konfetti" gemacht hat.

Die Crux ist doch, dass alte Bestände noch nie so teuer waren wie heute,
dass mit jeder Vernichtung die noch vorhandenen Bestände,
bis zur Unbezahlbarkeit an Wert gewinnen, ihr Erhalt (Schutz vor Diebstahl
etc.)
für Bibliotheken damit immer kostenaufwendiger wird,
ihre Benutzung immer stärker eingeschränkt werden muss,
sie aber nicht verkauft werden dürfen und
somit für öffentliche Bibliotheken *marktwirtschaftlich* gleichzeitig
wertlos werden.
Alte Bücher kosten in Bibliotheken also immer mehr und bringen immer
weniger,
während sie in der Privatwirtschaft, mit jedem Verlust immer größere Gewinne
abwerfen,
aber für die Allgemeinheit noch stärker verschwinden.
Der Druck GATS global durchzusetzen und Bibliotheken verstärkt zu
privatisieren,
wird damit zweifellos weiter erhöht.
Welche Konsequenzen bei dieser Entwicklung die Digitalisierung hat,
sollte auch unter diesem Aspekt unbedingt näher erörtert werden.

Schon bei jeder Ausstellung alter Bücher in Bibliotheken,
bei denen solche Schätze, mit immer größerem Kostenaufwand zu sehen sind,
beobachten wir doch, wie diese durch Lichteinwirkung, Transport, etc.
geschädigt werden und nehmen dies in Kauf, weil schon die Auslage
eines noch so guten Faksimiles die Enttäuschung der Besucher hervorruft und
oft kontraproduktiv wirkt.

Eigentlich ist es höchst bedauerlich, dass sich niemand der Kolleginnen und
Kollegen
in Eichstätt traut, in dieser größten Bibliotheksliste Deutschlands offen
und ehrlich über die
dortige Situation zu berichten. Ob das an den bereits geschehenen
Vorverurteilungen
in dieser Liste oder möglicherweise an einem Fehlverhalten in Eichstätt
liegt, sei dahingestellt.
Wie viel Sachkenntnis in diese Liste keinen Eingang findet, weil bestimmte
Dominanzen dies
radikal verhindern, kann aber an solchen Stellen am ehesten eingeschätzt
werden.
Ich sage dies auch, obwohl man darauf gefasst sein muss, dass ich dafür
wieder als
Geschichtsquellenvernichter o.ä. beschimpft werde, und hinterher die
Diskussion ausbricht,
was ein "Buecherautodafe" sein könnte. Immerhin soll es ja wenigstens
"albern" sein,
mich in Verbindung zur Ketzerei zu bringen ;-)


MfG

W. Umstätter









Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.