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Re: [InetBib] Drei Fragen ...



Lieber Herr Sander-Beuermann,

meine Antworten zu Ihren Fragen: 

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of Wolfgang 
Sander-Beuermann
Sent: Thursday, March 15, 2007 9:58 AM
To: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Subject: [InetBib] Drei Fragen ...

Liebe Liste,

ich habe da mal drei Fragen an die Leser und vor allem an die Schreiber in 
dieser Liste. Dazu aber vorab: diese Fragen sind NICHT polemisch oder in 
aehnlicher Richtung gemeint, ich moechte einfach nur mal etwas verstehen, 
Meinungen lesen.

Vor den Fragen beschreibe ich erstmal m/einen Eindruck (moeglicherweise ist der 
ja bereits falsch). Mein Eindruck ist der, dass dann, wenn es hier bei 
Diskussionen um Google geht, die meisten Schreiber dieser Aktiengesellschaft 
gegenueber recht positiv eingestellt sind, dass die Firma also trotz Zensur in 
China, Welt-Quasimonopol usw. nach wie vor auch hier ein gutes Images hat.

Frage 1: Ist dieser Eindruck richtig?

<hy> Auf mich trifft das zu, ich persönlich verbinde mit dem Namen Google das 
State-of-the-Art Werkzeug für die Informationssuche im Internet, nicht mehr und 
nicht weniger. </hy>

Nun weiter - wenn dieser Eindruck richtig ist, dann verstehe ich folgendes 
nicht: diese Aktiengesellschaft wird das Bibliothekensterben eher weiter 
forcieren, denn aufhalten. Wenn ich nun versuche, mich in 
den Standpunkt einer Bibliothek zu versetzen, dann wuerde "ich als   
Bibliothek" ;-) doch versuchen, SELBER die Initiative zu ergreifen, selber ins 
digitale Informationretrival einsteigen, anstatt mit der Firma zu 
sympatisieren/kooperieren/usw, welche den Bibliotheken die Lebensgrundlage 
entzieht.

Frage 2: Wie sieht die werte Liste den vorigen Absatz?

<hy> Ob Google das Bibliothekensterben forciert, sei dahingestellt, ich glaube 
es nicht, ohne das jetzt belegen zu können. Die Herausforderung annehmen und 
selber die Initiative ergreifen, ja, da stimme ich Ihnen zu, das sollten die 
Bibliotheken, aber da, wo ihre Stärken liegen, in der persönlichen Beratung, 
der Bereitstellung einer inspirierenden Lernumgebung, Präsenz in der Community 
(Stadt, Gemeinde, Universität) usw. und nicht gerade im (technischen) 
Informationsretrieval. Ich finde, das ist nicht die Aufgabe einer Bibliothek, 
da sind andere kompetenter. </hy>

Frage 3: Wenn diese Entwicklung weitergeht, Google also mehr und mehr 
Bibliotheksfunktionen uebernimmt, wieso ist fuer die werte Gemeinde dieses 
Welt-Quasimonopol auch in ihrem ureigensten Bereich nicht Image-schaedlich?

<hy> Konkurrenz muss ja nicht imageschädlich sein, in der Regel genießt doch 
David mehr Sympathie als Goliath. Wenn die Bibliotheken sich in ihrem Markt 
gegen Google behaupten (s. Frage 2), verschafft ihnen das m.E. eher zusätzliche 
Aufmerksamkeit und Anerkennung. </hy>

Wie eingangs geschrieben: ich moechte hier lediglich Meinungen erfahren, keine 
Adrenalinstroeme in Bewegung setzen, und freue mich auf interessante Antworten!

<hy> Dann wird Sie vielleicht die folgende Artikelserie interessieren:
'Waiting for Your Cat to Bark - Competing with Google and its Ilk'
( http://www.imakenews.com/sirsi/e_article000645245.cfm?x=b829CQN,b2rpPgSw )
von Stephen Abram: "Let's ask ourselves, in a clear-eyed, truthful way - what 
exactly are Google's strengths and weaknesses? In the same way, what are ours? 
Our goal is to understand things well enough to differentiate ourselves from 
our competitors when necessary and to invest and build upon those differences. 
Copying success without differentiation is not a visionary strategy; it's 
driving with your rear view mirror."
</hy>

Mit den besten Gruessen,
Wolfgang Sander-Beuermann
--
Dr. Wolfgang Sander-Beuermann        Tel.: 0511-762-4383
Projektleiter Suchmaschinenlabor     http://metager.de/suma.html
Regionales Rechenzentrum fuer Niedersachsen (RRZN), Univ.Hannover

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Mit besten Grüßen zurück
Wolfgang Heymans




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