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Re: [InetBib] RefWorks



Sehr geehrter Herr Oerder, liebe Liste,

es gibt inzwischen eine fast unüberschaubare Zahl von 
Literaturverwaltungsprogrammen, siehe z.B.:
http://www.literaturmanagement.net

Das bisher führende "EndNote" bekommt zunehmend Konkurrenz durch innovative 
Programme, die sich mit besonderen Funktionen von den Mitbewerbern zu 
unterscheiden suchen. RefWorks ist ein rein online-basiertes Programm, d.h., es 
ist 
keine Installation auf einem Rechner (Uni oder privat) nötig. Ein 
Internetbrowser 
genügt, um zu arbeiten, und natürlich braucht man einen kostenpflichtigen 
Zugangscode. RefWorks bietet alle Funktionen derzeitiger 
Literaturverwaltungsprogramme, also vor allem die schnelle Übernahme von 
Literaturnachweisen aus Katalogen und Datenbanken (durch Direktsuche oder 
Export) und das einfache Einfügen von Literaturbelegen in 
Textverarbeitungsprogrammen sowie die anschließende Formatierung des 
Dokuments.
RefWorks orientiert sich deutlich an der amerikanischen Forschungslandschaft: 
in 
der langen Liste der weltweit durchsuchbaren Kataloge findet man als deutsche 
Angebote nur die Verbundkataloge (GBV, SWB, HBZ...). Die Suche im Katalog der 
eigenen UB ist z.B. nicht möglich (man kann sie aber beantragen). Auch die 
zahlreichen Zitierstile stammen fast ausnahmslos aus dem anglo-amerikanischen 
Bereich, es fehlt aber z.B. die DIN 1505. Wenn keiner der vorhandenen Stile in 
die 
eigenenen Zitationsvorschriften paßt, kann man jedoch selbst einen neuen 
Zitierstil 
erstellen.
Der Vorteil von RefWorks ist, daß keine Installation von Programmen, Updates 
usw. 
notwendig ist, was den Verwaltungsaufwand für Sammellizenzen in 
Forschungseinrichtungen reduzieren dürfte. Doch in der Online-Funktion sehe ich 
zugleich einen Nachteil: man kann mit RefWorks nicht offline arbeiten: wer also 
z.B. 
im Zug, im Flugzeug oder auf der Wiese keinen Internetanschluß hat, kann 
RefWorks nicht benutzen. - Die UB Konstanz bietet seit kurzem einen Campus-
Lizenz für RefWorks, auf das alle Angehörigen der Universität Zugang haben.

Viele (wissenschaftliche) Bibliotheken erkennen inzwischen die Vorteile von 
Literaturverwaltungsprogrammen und beginnen, in Nutzerschulungen auf solche 
Programme hinzuweisen, denn diese bieten eine natürliche Fortsetzung der 
Literatursuche in Katalogen und Datenbanken. Doch es ist nicht einfach, den 
Überblick über die vielen Angebote zu behalten, Vor- und Nachteile der 
einzelnen 
Programme zu erkennen und dem unentschlossenen Nutzer eine Empfehlung zu 
geben. Es wäre daher sicherlich sinnvoll, die Aktivitäten der Bibliotheken zu 
koordinieren und Wissen auszutauschen. Das wäre besonders wichtig, wenn 
Universitäten sich für eine Campus-Lizenz interessieren, denn es werden viele 
unterschiedliche Lizenzmodelle angeboten.

An der UB Eichstätt bieten wir neben Schulungen zu EndNote neuerdings auch 
solche zu Citavi an: letzteres bietet viele clevere Zusatzfunktionen, die bei 
der 
Gliederung und Organisation wissenschaftlicher Arbeiten helfen. Citavi wurde 
für den 
deutschsprachigen Markt geschaffen und kann als Probeversion zeitlich 
unbegrenzt 
benutzt werden: wer sich noch nicht entscheiden kann, ob und welches 
Literaturverwaltungsprogramm er braucht, hat genügend Zeit, sich allmählich und 
unverbindlich in das Programm einzuarbeiten.

Herzliche Grüße,

Gernot Lorenz

 
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Message: 2
Date: Wed, 16 May 2007 12:36:58 +0200
From: "Oerder, Thomas" <oerder@xxxxxxx>
Subject: [InetBib] RefWorks als Tool zur Literaturverwaltung
To: <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Message-ID:
      <911297F5F974034AB60BED75FC591D5501165665@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Content-Type: text/plain;     charset="iso-8859-1"

Liebe Kolleg(inn)en,

gibt es Erfahrungen mit der Nutzung von Refworks als Angebot von 
Hochschulbibliotheken für ihre Nutzer(innen)? Und wenn ja welcher Art sind 
die Erfahrungen? Wird es häufig nachgefragt oder doch eher selten? Wie groß 
ist Ihrer Einschätzung nach die Verbreitung an Hochschulbibliothekn in D, A, 
CH?

Ich bedanke mich schon im voraus für Ihre Mühe - mit den besten Grüßen aus 
Frankfurt/Main, Thomas Oerder

 _____  

Thomas Oerder
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
...




--
Dr. Gernot Lorenz
Universitätsbibliothek Eichstätt
Fachreferent für Romanistik, Anglistik, Pädagogik, Soziologie, Psychologie
Leitung Teilbibliothek 2
Tel. 08421/93-1300 u. -1478
gernot.lorenz@xxxxxxxxxxxxxxxx


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.