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[InetBib] Theseus ....



Sehr geehte Damen und Herren,

Anmerkung zu Theseus: 

1. Projektpartner: Schaut man auf die Projektteilnehmer, so sind es die 
ueblichen Institute und Organisationen, die schon seit Jahren im Bereich 
Information Retrieval aktiv sind und vor allem durch Spin-Offs einige 
Bedeutung am Markt erlangt haben. Ob diesmal viel mehr als Forschung 
herauskommt, wird man sehen.

2. Thematisch: es sind die ueblichen Themen der Retrieval-Forschung, die 
hier augelistet sind. Grundsaetzlich Neues und Anderes konnte ich nicht 
entdecken. Die starke Fokusierung auf multidmediale Daten ist vielleicht 
interessant. Google hat ja auch You-tube gerade gekauft, also ein 
allgemeiner Trend. Es ist nicht davon auszugehen, dass Google auch nur 
eines dieser durchaus anspruchsvollen und spannenden Themen nicht auf 
seiner Forschungsagenda hat.

3. Das hier ein ernsthafter Gegenspieler zu Google entstehen wird, halte 
ich angesichts des offiziellen Teams fuer unwahrscheinlich. Wirklich 
innotive Unternehmen sind noch nirgendwo aus 90 Millionen-Foerderprojekten 
direkt hervorgegangen, sondern oft durch zwei, drei Menschen, die sich 
ideal ergaenzen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort durchgebissen 
haben. Dass aus einem solchen Projekt heraus solche Personen heraustreten, 
ist moeglich, aber nicht gezielt steuerbar. Angesichts der riesigen 
Gewinne, die Google taeglich einfaehrt - wir alle klicken ja offensich oft 
genug auf die dezent verpackte Werbung - wird es verflixt schwer, ein 
grosses international bedeutendes Gegegengewicht zu schaffen. Da reichen 
auch die Millionen des Wirtschaftsministers nicht.

4. Auf alle Faelle muss dieses Gegengewicht nicht nur frei zugaengliche 
Daten technisch interpretieren (die Aufgabe einer Suchmaschine, egal ob 
mit oder ohne Ontologien und grafischer Visalisierung von 
Suchergebnissen), sondern aktiv Inhalte generieren oder exklusiv 
lizenzieren. Wikipedia ist ein Beispiel dafuer. Google generiert viel 
Inhalt bereits ueber eMail, Chat, Open-Office, Weblogs, You-tube und kennt 
die Festplatten der einzelnen Nutzer schon besser als diese selbst. Diese 
Inhaltskomponente sehe ich in Theseus noch nicht, ausser das 
Digital-Rights-Management vorangetrieben werden soll - aber wessen Content 
soll da geschuetzt werden vor wem? 

5. Die spannenste Nutzung des Internets ist nicht darin herumzusurfen, 
sondern Rechner automatisch mit Rechnern kommunzieren zu lassen. Diese 
Aspekte sind in Theseus zwar enthalten, aber hier loest sich das Internet 
am Ende in Million von Einzelanwendungen auf - ob mehr als 
fortgeschriebene Standards aus dem Projekt herauskommen koennen, wird sich 
zeigen.

Und wenn Sie schon jetzt semantisch wissenschaftliche Literatur suchen 
wollen, kommen Sie bei uns vorbei: http://www.dandelon.com.

Mit freundlichem Gruss
Manfred Hauer


AGI - Information Management Consultants
Dipl.-Inf.wiss. Manfred Hauer M.A.
Mandelring 238 b
67433 Neustadt / Weinstrasse
Germany
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