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Re: [InetBib] Kreativer Plan, niederlaendisches Kulturgut in grossem Umfang zu vernichten



Sehr geehrte KollegInnen,

die Vernichtung der Bestände ist einfach unnötig. Die Firma Treventus aus 
Österreich u.a. Anbieter haben Geräte entwickelt die in einem enormen Tempo 
Bücher schonend einscannen. Etwa benützt auch die BSB diese Geräte.
Die schonende Methode sollte eigentlich Usus sein! Bezüglich Kreativität - 
siehe dazu Baker -  Der Eckenknick oder Wie die Bibliotheken sich an den 
Büchern versündigen.

Herzlich Grüße,

Christian Kieslinger


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Ilona Riek [mailto:riek@xxxxxxxxxxxxxxx]
Gesendet: Donnerstag, 29. November 2007 17:48
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] Kreativer Plan, niederlaendisches Kulturgut in grossem 
Umfang zu vernichten


Hans Jansen, der Direktor der Abteilung Research and Development an der 
Königlichen Bibliothek Den Haag, hat sich in einem Interview der Zeitschrift 
InformatieProfessional zu den Vorwürfen der Massenvernichtung von Kulturgut 
geäußert. Laut Plan der KB sollen Bücher zerschnitten werden, um den 
Digitalisierungsvorgang mittels Einzugsscanner möglichst effektiv und 
kostengünstig zu gestalten.

Das vollständige Interview ist auf http://www.informatieprofessional.nl zu 
lesen. Da diese Quelle zum einen erst nach vorheriger Anmeldung zugänglich und 
zum anderen in niederländischer Sprache verfasst ist, habe ich den letzten 
Absatzes hier für Sie übersetzt:

"Die Idee geht aus von der Tatsache, dass es von sehr vielen Titeln aus dem 19. 
und 20. Jahrhundert Mehrfachexemplare in den Niederlanden gibt. Eines dieser 
Exemplare wird für den Scanvorgang ausgewählt. Selbstverständlich werden keine 
Unikate dafür verwendet. Alle anderen Exemplare verbleiben im Regal und bleiben 
erhalten, sofern das Papier nicht auf Grund von Säurefraß zerfällt. Der Vorteil 
des Scannens besteht zudem darin, dass die übrigen Exemplare (noch) weniger 
benutzt werden und ihnen somit ein längeres Leben beschert sein wird. Auf diese 
Weise werden immer gedruckte Exemplare vorhanden sein und zusätzlich eine 
digitale Version. Die KB versteht sich selbst per definitionem als die 
Einrichtung in der - sofern es sich um niederländische Publikationen handelt - 
das letzte physische Exemplar gepflegt werden wird. Im Fachjargon ausgedrückt: 
Die KB ist 'last resort' für niederländische Publikationen."

Vielleicht relativiert dies die Befürchtungen aus deutschen wie auch 
niederländischen Bibliothekarskreisen ein wenig.


Mit freundlichen Grüßen
Ilona Riek



Originaltext
"Jansen: Het idee gaat uit van het feit dat van zeer veel titels uit de 19e en 
20e eeuw meerdere exemplaren in Nederland aanwezig zijn. Een van die exemplaren 
wordt geselecteerd om gescand te worden. Uiteraard zullen er geen unieke 
exemplaren voor worden gebruikt. Alle andere exemplaren blijven gewoon op de 
plank en leven zo lang het papier door verzuring niet uiteenvalt. Het voordeel 
van die ene scan is bovendien dat de overblijvende exemplaren (nog) minder 
geraadpleegd zullen worden, dus een langer leven is beschoren. Op deze manier 
blijven er altijd papieren exemplaren bestaan en is er een digitale variant. De 
KB ziet zichzelf bij uitstek als instelling waar - als het gaat om Nederlandse 
publicaties - het allerlaatste fysieke exemplaar zal worden gekoesterd. In het 
jargon: de KB is 'the last resort' bibliotheek voor Nederlandse publicaties."



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Ilona Riek
Sammelschwerpunkt Niederländischer Kulturkreis / Fachreferat Pädagogik
Universitäts- und Landesbibliothek Münster Zimmer 37, Erdgeschoss Krummer 
Timpen 3-5
D-48143 Münster

Telefon: 0251/83-240 71
Fax: 0251/83-283 98
E-Mail: riek@xxxxxxxxxxxxxxx
URL SSG Benelux: >http://www.ulb.uni-muenster.de/sammlungen/ssg-nl/<
URL NedGuide: >http://www.nedguide.de/<


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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.