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Re: [InetBib] OT: Darum floppt das E-Book-Portal des Buchhandels



Walther Umstaetter < h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx> writes:

Dass die Person Brewster Kahle sehr dafür spricht, dies zu tun, ist
sicher richtig.

Es gibt aber in Europa bekanntlich auch die Befürchtung, mit solchen
Mitarbeiten, sich immer stärker in die Abhängigkeit zu den USA zu
begeben.

Das ist aber eine eigenartige befürchtung.  Und was ist mit
"Mitarbeiten" gemeint (sollte man nicht besser den singular
verwenden?).  Wenn man sich zu einer zusammenarbeit entschließen könnte,
gäbe es bestimmt wege, die eigenen positionen zur geltung zu bringen.
Siehe z.b. http://www.europarchive.org/ -- Brewster hat geholfen, das
auf die beine zu stellen und die europäischen bibliotheken ignorieren es
tatkräfitg.

Wenn die eigenen positionen natürlich darin bestehen, "open"
draufzuschreiben, aber keinen inhalt frei und offen verfügbar zu machen,
dann braucht man sich nicht zu wundern.  Im allgemeinen sind doch die
hiesigen bibliotheken nur darauf aus, rechte zu behaupten (copyfraud)
und allenfalls entfernte blicke auf einen zweiten oder dritten aufguss
zuzulassen.

Bei Google ist unsere Abhängigkeit bekannt, und in diesem Forum schon
öfter verbalisiert worden, und bei Open Library wäre das auf längere
Sicht ähnlich.

Raucher glauben auch, sie seien abhängig...  Was meinen sie denn in
diesem zusammenhang mit "Google"?  "Google Book Search"?  Und warum
glauben sie, dass das bei "Open Library" ähnlich sein sollte?  Das
scheint mir die typische argumentationsweise eines gestandenen
bedenkenträgers zu sein.

Aber ich merke schon, ihnen geht es um eher aktuelle, dem urheberrecht
unterliegende bücher.  Ich denke, sie machen es sich damit zu
kompliziert ;)

Hier die richtige Balance für große und kleine Verlage, Bibliotheken
und Leser zu finden, ist das eigentliche Problem,

Warum denn das?  Es geht einzig darum, wie der autor leser findet und
wie dies ökonomisch organisiert werden kann.  Große und kleine verlage
im alten stil sind mittelfristig dafür kaum noch notwendig.  Freilich
wird es auch weiterhin bücherliebhaber und um für die können sich
traditionelle verlage unbedingt kümmern.

und dazu ist es notwendig, dass die Wirtschaftswissenschaftler,
Politiker und auch die Juristen endlich den Unterschied zwischen
Information und Redundanz begreifen.

Geisteswissenschaftler auch.  Es ist unglaublich, was für eine
schaumschlägerei gerade dort betrieben wird...

-- 
Karl Eichwalder



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