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Re: [InetBib] Nochmal: paperC



Es ist interessant, was sich viele Menschen unter einer Digitalen  
Bibliothek vorstellen.
Es kann ja nicht sein, dass wir uns 2009 darueber wundern, dass die  
inzwischen veraltende klassische Bibliothek
langsam immer weiter verschwindet, wenn die Digitalisierung 1963 mit  
dem Weinberg Report begonnen hat.

Waehrend die Einen die Digitale Bibliothek irgendwo in der Zukunft  
vermuten, (also erst wenn annaehernd alles
digitalisiert ist), sprechen die Anderen schon heute von der  
existierenden Virtuellen Bibliothek.

"Die Digitale Bibliothek beinhaltet im Gegensatz zur klassischen  
Bibliothek nicht nur gedruckte Buecher bzw.
andere analog gespeicherte und publizierte Dokumente. Sie ist durch  
die wesentliche Erweiterung um
binaere Informationen gekennzeichnet. Im Gegensatz zur klassischen  
Dokumentation weist sie die Dokumente
nicht nur bibliographisch nach, sondern stellt sie auch im Volltext  
zur Verfuegung. Sie erweist sich damit als eine
viergegliederte Bibliothek.
(http://deposit.ddb.de/ep/netpub/89/96/96/967969689/_data_stat/www.dbi-berlin.de/dbi_pub/bd_art/bd_99/99_06_03.htm
 
)

Ich wundere mich in diesem Forum viel mehr darueber, dass einerseits  
die kostenlose Verfuegbarmachung von Volltexten
gefordert wird, aber andererseits "Volltext-Teaser" bei 
http://blog.bildungsserver.de/?p=269 
  empfohlen werden,
oder PaperC als "unglaublich billig" eingestuft wird, weil "674 Seiten  
des VL ... nur gut 33 Euro" kosten.

Es war schon seit 1981, beim Beginn von ADONIS bekannt, dass die  
Verlage das Kopiergeschaeft in eigene Regie
bringen wollten, und nun wird bei Google z.B. mit "Book Rights  
Registry in Web 2.0  immer deutlicher, wie die automatische
Abrechnung von Copyrights im Internet mit Hilfe von Wissensbanken  
realisiert wird.
Dass die Verlage also junge aufstrebende Kraefte nicht gerade daran  
hindern, das zu tun, was sie sich seit
Jahrzehnten wuenschen, ist naheliegend.

Dass die Bibliothekarinnen und Bibliothekare dieser Welt in dieser  
Entwicklung der Digitalen Bibliothek darauf achten
muessen, dass der "Wissenskommunismus" im Bereich der "Knowldge  
Economy", nicht untergehen darf, macht deutlich,
dass ihre Bedeutung waechst und nicht zu Grabe getragen wird. Die  
Hoffnung, (die hier auch schon geaeussert wurde),
dass dabei die Verlage durch Open Access verschwinden, ist also  
voellig abwegig.

Wie weit die Verlage solche Startup-Unternehmen als Test eines neuen  
Marktes betrachten, (insbesondere Google gegenueber)
wird man bald sehen.

MfG

W. Umstaetter





On Aug 28, 2009, at 3:03 PM, Dr. Maria Loeffler wrote:

Sehr geehrter Herr Schneemann,
liebe KollegINNen

Beides sind Startup-Unternehmen, gegründet von cleveren Studenten,  
die
als Motivation angaben: Unzufriedenheit mit  
Bibliotheksdienstleistungen.
präziser:
Wie muss es aus Nutzersicht funktionieren und wie soll das Produkt
folglich aussehen? Diese Konsequenz bis hin zu einer Geschäftsidee hat
auch mich beeindruckt.

Im Bereich Wirtschaftswissenschaften liefen bis Ende Juli die  
Klausuren,
am 03.08. haben viele ihre B.A.-Arbeit begonnen. Zwei Monate Zeit,  
kaum
Vorlauf, kaum Erfahrung mit dem Informationsmarkt, gerade bei neueren
Titeln klappt es nicht immer schnell mit der Fernleihe - da ist die
Möglichkeit, sich online schnell einen Überblick zu verschaffen und zu
bearbeiten tatsächlich eine Hilfe.

Ein interessantes Resümee der Verlage in Berlin war auch, dass der
Endkunde entdeckt werden soll. Das wird - gerade für wissenschaftliche
Bibliotheken - in der Tat spannend.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Löffler



Die anwesenden Verlage (u.a. Thieme, Campus, Duncker & Humblodt, de
Gruyter, Springer) haben die erfolgreichen und sachkundig  
auftretenden
Firmengründer und deren Präsentationen genau beobachtet, da könnte
durchaus was heranwachsen.

Ich sehe es auch so: die Anzahl potentieller Sargnägel für  
Bibliotheken
erweitert sich.

Schönes Wochenende
Rüdiger Schneemann

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