[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

RE: [InetBib] Digitalisierte Spitzenstücke der Bayerischen Staatsbibliothek als iPad-Application



Liebe Frau Ecks,

Völlig Ihrer Meinung, doch scheint es mir absurd, die Eingangsfrage so zu
stellen - (mal angenommen) mit der ganzen Ausschließlichkeit des dt. "oder"
dahinter! Das sollte selbstverständlich ein UND sein!

Nein. Das war schon bewußt so geschrieben. Gerade bei einem "Gratis-Angebot", 
das zusätzlich zur Bereitstellung von Digitalisaten über ein bereits 
bestehendes Web-Angebot etabliert werden soll, macht es m.E. nur sehr bedingt 
Sinn, eine App zu entwickeln. Man kommt da mit z.B. dem iWebKit schon ziemlich 
weit, um eine bestehende Web-Anwendung noch iPad/iPod/iPhone-affiner zu 
gestalten. Und man hat m.E. den Vorteil, daß man nicht an getrennten Baustellen 
werkelt. Von daher ist die App der BSB m.E. ein wirklich gelungener Wurf für 
einen aktuell recht begrenzten Zweck. Da folge ich in jeder Hinsicht Herrn 
Stephan.

Na hoffentlich doch lange, bevor der Strom ausfällt :-)! -- Es werden immer
nur Wenige sein, die sich zu ihrem Phone und Laptop noch eine
Zwischenstufe leisten können. 

Ich weiß nicht, ob das Argument wirklich zieht. Apple ist es gelungen, ganz 
entgegen der Einschätzung der meisten Experten im Vorfeld, ein Gerät mit 
herausragenden technischen Eigenschaften für _unter_ 500 EUR anzubieten. 
Spekuliert hatte man vorher, ob es gelingen wird, es für _unter_ 1.000 EUR in 
den Markt zu bringen. Nun hoppeln die anderen mal wieder hinterher - und wir 
werden sehen, was sich da preislich in der Zukunft tun wird.

Schon auch die Wortwahl zeigt, dass dies
hübsche Ding weder das eine noch das andere ersetzten und als
ausschließliches Besitztum nicht den ganzen Umfang des elektronischen
Wissens und der Kommunikation zugänglich machen kann - und ich dachte
eigentlich auch immer, dass es bei der Frage der Entwicklung solcher
Anwendungen nicht zuletzt um eine universale Verfügbarmachung geistiger
Güter ginge; eben nicht nur als Prestige-Werbung und für eine Elite, die sich
bestimmte (in der Tat höchst welterlöserisch-nervtötend angepriesene)
Endgeräte leisten kann.

Naja. Das war bei Mobiltelefonen in der Vergangenheit nicht anders. Ihre Kritik 
geht da m.E. grundsätzlich in die falsche Richtung. Natürlich kaufen sich die 
"Fans" (wozu ich mich in keiner Weise zähle) zunächst mal gerne ein neues 
Apple-Gadget, campieren dazu vor den AppStores und kommen anschließend mit 
seligem Blick und eilig aufgerissenem Karton (ach, nein, das macht ein Applefan 
nicht ;) freudestrahlend aus dem Laden und twittern anschließend die Welt zu 
vor lauter Glück. Mich interessiert das Teil eher technisch. Ich trage es nicht 
wie eine Monstranz vor mir her, habe kein Schutzhüllchen drum und putze auch 
nicht die ganze Zeit am Display rum. Mich interessiert einfach, was das Ding 
kann. Und wenn es nix kann, was ich brauche, dann schmeiße ich es in die Ecke 
wie meinen Sony E-Book-Reader nach zwei Wochen rumstochern. Das tue ich aber 
nicht als Privatmensch, sondern als Entwickler in einem Unternehmen, das sich 
mit solchen Fragen beschäftigt, für die das iPad tatsächlich neue Möglichkeiten 
bieten könnte.

Schönen Tag noch, vielleicht auch Ihnen allen von ferne zugefächelt etwas
Kühlung -

Ihnen auch - ich hab' den Eindruck, ein Lüftchen ist angekommen. Zumindest das 
iPad neben mir hat aufgehört zu bruzeln. Ich wollte es schon in den Kühlschrank 
legen. ;)

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus

-- 
http://www.inetbib.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.