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RE: [InetBib] Digitalisierte Spitzenstücke der Bayerischen Staatsbibliothek als iPad-Application



Liebe Frau Ramelow,

Na hoffentlich doch lange, bevor der Strom ausfällt :-)! -- Es werden
immer nur Wenige sein, die sich zu ihrem Phone und Laptop noch eine
Zwischenstufe leisten können.

Ich weiß nicht, ob das Argument wirklich zieht. Apple ist es gelungen, ganz
entgegen der Einschätzung der meisten Experten im Vorfeld, ein Gerät mit
herausragenden technischen Eigenschaften für _unter_ 500 EUR anzubieten.
Spekuliert hatte man vorher, ob es gelingen wird, es für _unter_ 1.000 EUR in
den Markt zu bringen. Nun hoppeln die anderen mal wieder hinterher - und
wir werden sehen, was sich da preislich in der Zukunft tun wird.


ich weiß nicht ob so eine Argumentation zieht. Der Hartz IV satz liegt bei 
512€
so weit ich weiß.
Was ist denn dann an so einem Gerät billig.
 Studenten beschweren sich zum
Teil schon zu recht über Gebühren in Bibliotheken.
Sicherlich ist das nur ein Anschaffungspreis und es folgen vielleicht weniger
folgekosten. Aber auch das treibt m.E. nur die Menschen weiter
auseinander.
Es geht in vielen politikbereichen um Bildung und wie wir Menschen mit
Bildungsferne in Universitäten bekommen. Wenn die Hürden und
Anschaffungen, auch einmalige, sind Hürden, immer höher machen wird das
nicht klappen.

Natürlich kenne ich Technikfreaks, aber deshalb alles irgendwie als ein Must
have zu gestalten - nein danke

Hm. Unter diesen Rahmenbedingungen müssen wir dann tatsächlich nicht mehr 
weiter diskutieren. Da stimmen die Vergleiche und Bezüge schlicht: hinten und 
vorne nicht. Aber kurz zur Klarstellung:

a) Ein iPad ist kein "Must have". Meine (technische) Argumentation zielt genau 
in die Richtung, daß man Web-Angebote so gestalten sollte, daß man sie mit 
verbreiteten Anzeigemöglichkeiten (und dazu zähle ich u.a. inzwischen _auch_ 
iPad/iPhone/iPod) sinnvoll nutzen kann. Das eine schließt hier das andere nicht 
aus. Eine App tut es.

b) Es gibt auch ein Leben außerhalb von Hartz IV. Verstehen Sie das nicht als 
soziale Kälte, aber wir können schwerlich in das Grundgesetz schreiben, daß 
technische Innovationen (von Autos, Fernsehern über Spielekonsolen bis hin zu 
iPads) von den Herstellern preislich so zur Verfügung gestellt werden müssen, 
daß Sie sich jeder einfach im Kaufhaus in den Warenkorb packen kann. Wir leben 
nun mal in einer Marktwirtschaft. Und da bilden sich Preise, wie sie es in 
Marktwirtschaften tun: via Angebot und Nachfrage. Apple kommt mit seinem 
Angebot der Nachfrage kaum hinterher.

c) Bibliotheken können das ignorieren. Schalten Sie einfach Ihre Webangebote 
komplett ab. Jedes Anzeigegerät für deren Nutzung kostet Geld. Wie es auch Geld 
kostet, daß in den Bibliotheken jeden Tag viele Leute daran arbeiten, für eine 
nicht unerhebliche Zahl von Menschen dieser Republik vollkommen nutzlose Dinge 
zu tun.

Ich glaube, Ihr Hauptvergleich hängt so schief, daß man tatsächlich an dieser 
Stelle nicht weiterdiskutieren kann. Ich zumindest nicht.

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus
-- 
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