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[InetBib] Bibliothek Carl Schmitt



Die Bibliothek Carl Schmitts war eine außerordentliche, keineswegs auf 
juristische Literatur beschränkte Sammlung. Sie wurde 1945 von der 
amerikanischen Besatzungsmacht in Berlin beschlagnahmt und diente der Legal 
Division der Militärregierung als Dienstbibliothek. Obwohl es keinerlei 
Rechtstitel für die Beschlagnahme gab (was spätestens klar war, als 1946 die 
geplante Anklage Schmitts als NS-Kriegsverbrecher nicht zustande kam), 
behielten die Amerikaner die Bibliothek volle sieben Jahre. Als sie schließlich 
1952 zurückgegeben wurde, konnte Schmitt sie in seiner Mansardenwohnung in 
Plettenberg nicht unterbringen und hat sie 1954/55 durch das Antiquariat Kerst, 
Frankf./M., verkauft. Er behielt einen Kern, hat aber auch später immer wieder 
verkauft. Was heute als Schmitt-Bibliothek im Düsseldorfer Nachlass liegt, ist 
nur ein Restbestand. Von diesen Verkäufen habe ich nicht alle Kataloge, 
manchmal sind auch keine Kataloge gemacht worden. Vor allem von dem wichtigsten 
Kerst-Verkauf, von dem es vier Kataloge gab (maschinenschriftlich 
vervielfältigt und von keiner Bibliothek gesammelt), liegt mir bislang nur 
einer vor.

Ich versuche, die Bibliothek zu rekonstruieren und habe eine erste Liste auf 
der Seite der Carl-Schmitt-Gesellschaft 
(http://www.carl-schmitt.de/biblio-cs.php) veröffentlicht. Für weitere Hinweise 
auf Bücher mit entsprechender Provenienz wäre ich dankbar. Sie sind in der 
Regel leicht zu erkennen an den roten Stempeln der ameerikanischen 
Besatzungsmacht.


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Dr. Martin Tielke
Am Wilhelminenholz 12
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