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Re: [InetBib] Launch des OpenAIRE Projekts



Lieber Herr Graf,

vielleicht hilft ein Blick in die Projektbeschreibung weiter:

"OpenAIRE aims to support the implementation of Open Access in Europe. It 
provides the means to promote  and realize the widespread adoption of the Open 
Access Policy, as set out by the ERC Scientific Council Guidelines for Open 
Access and the Open Access pilot launched by the European Commission. OpenAIRE, 
a three-year project, will establish the infrastructure for researchers to 
support them in complying with the EC OA pilot and the ERC Guidelines on Open 
Access. It will provide an extensive European Helpdesk System, based on a 
distributed network of national and regional liaison offices in 27 countries, 
to ensure localized help to researchers within their own context. It will build 
an OpenAIRE portal and e-Infrastructure for the repository networks and explore 
scientific data management services together with 5 disciplinary communities. 
It will also provide a repository facility for researchers who do not have 
access to an institutional or discipline-specific repository." [1]

Das Portal ist, so mein Verständnis, nur ein "Nebenprodukt". Im Fokus steht die 
Begleitung der Open-Access-Richtlinie des ERC und des FP7 
Open-Access-Pilotprojektes im Rahmen eines "European Helpdesk System". Dazu hat 
das OpenAIRE-Projekt z.B. die OpenAIRE Guidlines veröffentlicht. [2]

Erlauben Sie mir noch eine kurze Anmerkung zu den von Ihnen erwähnten Thesen 
[3], deren Mitautor ich bin. Diese wurden gestern auf dem 
"DINI-/Helmholtz-Workshop: Repositorien - Praxis und Vision" [4] sehr kritisch 
diskutiert. Die von Ihnen zitierte Version 2 ist ein Zwischenprodukt, welches 
nun überarbeitet wird.

Gerade die These 2  "Nur disziplinäre Angebote werden als Rechercheinstrumente 
in der Wissenschaft angenommen" wurde von den Diskutanten teils deutlich 
kritisiert, da sie beispielsweise keine interdisziplinären Angebote 
berücksichtigt. Ohne mich mit den Mitautoren abgestimmt zu haben, vermute ich, 
dass die Version 3 der Thesen in eine etwas andere Richtung gehen wird.

Allen Interessierten sei noch das sehr lesenswerte Transkript der Rede der 
EU-Kommissarin für die „Digitale Agenda“ Neelie Kroes zum heutigen Launch von 
OpenAIRE empfohlen:

Neelie Kroes: The Challenge of Open Access (SPEECH/10/716)
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=SPEECH/10/716

Viele Grüße,

Heinz Pampel

Literatur:

[1] http://goo.gl/3BbJq
[2] http://goo.gl/bPHbJ
[3] http://goo.gl/0XT0z
[4] http://goo.gl/52AwS

Am 02.12.2010 um 17:16 schrieb Klaus Graf:

On Thu, 02 Dec 2010 16:53:52 +0100
"Anja.Oberlaender" <anja.oberlaender@xxxxxxxxxxxxxxx>
wrote:
Liebe Liste, lieber Herr Graf,

mit dem heutigen Launch wird überhaupt erst begonnen
Dokumente in  
OpenAIRE einzustellen bzw. zu verlinken. Die bisherigen
200 Dokumente  
sind erst der Anfang um schon jetzt zu veranschaulichen,
wie das  
Portal funktioniert. Nun sind wir als Repository Manager
in Europa  
gefordert, unsere Wissenschaftler/innen zu informieren
und dabei zu  
unterstützen, ihre Publikationen aus EU-Projekten in
Repositorien  
einzustellen und bei OpenAIRE sichtbar zu machen.
Es liegt also in unser aller Händen, dieses Portal nun
mit  
Publikationen zu füllen.

Wozu muss etwas in einem Projekt sichtbar sein, das
offenkundig so unnuetz wie ein Kropf ist?

Ich erinnere an die neuen Thesen 

http://www.dini.de/veranstaltungen/workshops/dinihelmholtz-workshop-repositorien-praxis-und-vision/abstracts/podiumsdiskussion/

"These 2: Nur disziplinäre Angebote werden als
Rechercheinstrumente in der Wissenschaft angenommen"

Openaire enthaelt in den kargen Metadaten noch nicht einmal
eine Zuweisung zu einer Disziplin, es gibt nur eine
Gruppenzuordnung (z.B. Humanities).

Wieso muessen die Repository-Manager die Wissenschaftler zu
etwas motivieren, was deren verdammte Pflicht und
Schuldigkeit ist, weil sie durch die Annahme der EU-Gelder
Open Access zugesagt haben?

Wieso gibt es keine Projektdatenbank, die den
tatsaechlichen Anteil des OA-Outputs dokumentiert, also
Projekte und Veroffentlichungen verknuepft? Es ist doch der
voellig falsche Ansatz neben der Projektverwaltung eine
Parallel-Buerokratie fuer die OA-Infrastruktur zu schaffen.

Diese voellig nutzlose neue Datenbank ist nur ein weiterer
Bruesseler buerokratischer Wasserkopf, der unser aller
Steuergelder verschwendet.

Sinnvoll gewesen waere ein Repositorium fuer europaeische
Wissenschaftler (unabhaengig von der EU-Foerderung), die
keine Moeglichkeit haben, in einem institutionellen oder
disziplinaeren Repositorium ihre Arbeiten einzustellen.
Siehe dazu

http://www.earlham.edu/~peters/fos/newsletter/10-02-10.htm

Klaus Graf





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